
In Pursuit of Schizophrenia: Reflections on Imprecision in Scientific and Professional Thought and Practice
Dieser Band ist eine Sammlung von wissenschaftlichen, redaktionellen und persönlichen Kommentaren (Kapiteln) zum Thema "Schizophrenie" mit besonderem Augenmerk auf die Folgen der "Ungenauigkeit" im professionellen und wissenschaftlichen Denken und in der Praxis aufgrund unserer Unfähigkeit zu akzeptieren, dass "Schizophrenie" ein Konstrukt ist. Ein Konstrukt ist ein Begriff, ein Wort, ein Konzept, das denotativen und konnotativen semantischen Missbräuchen und Einschränkungen unterliegt.
Die Verdinglichung eines Konstrukts in Ermangelung einer substanziellen Forschungsbestätigung führt zu Störungen in unserem beruflichen und wissenschaftlichen Denken und Handeln, die von den Wissenschaftlern als "Epistemopathologien" bezeichnet werden.
Das ist die Ironie und die Tragödie, dass "Schizophrenie" als medizinisches/psychiatrisches/politisches Diagnoseetikett weithin akzeptiert und verwendet wird. Das Etikett dient der psychiatrischen Industrie, trägt aber wenig dazu bei, die Ätiologie, die Ausdrucksformen und die Behandlung von Personen zu erklären oder zu beschreiben, denen dieser "Begriff" zugewiesen wurde.
Ein zentrales Problem ist das Bekenntnis zum "Reduktionismus" als konzeptionellem und methodischem Pfeiler der "psychischen Gesundheitsindustrie". Der Reduktionismus ist eine Ideologie, die medizinische Lösungen für kritische, weit verbreitete soziale, politische, wirtschaftliche und moralische Probleme legitimiert.
Die Ideologie zeigt sich im Konstrukt der "Schizophrenie", wo "Nützlichkeitsargumente" für den Fortbestand medizinischer Diagnosen, Behandlungen und beruflicher Rollen Fragen der Validität verleugnen. Dieser Band erforscht die historischen, konzeptionellen und kulturellen Ursachen für die fortgesetzte Verwendung und den Missbrauch des Konstrukts der "Schizophrenie" als fragwürdige Grundlage für eine psychiatrische Industrie, die "Ungenauigkeiten" aufrechterhält und toleriert.