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On Wandsworth Bridge
Die Figuren in On Wandsworth Bridge, die in und um London herumwandern, wirken oft überlebensgroß. Sie werden jedoch nie auf Stereotypen reduziert, sondern entwickeln sich und werden mit einer berührenden Menschlichkeit und einem Humor lebendig, der den Leser an ihren Handlungen und Schicksalen teilhaben lässt.
Im Mittelpunkt von Hattie Ponds Roman steht die Reise eines Helden - auch wenn dieser Held nur wenige erlösende Eigenschaften hat, sich seiner Bedeutung überhaupt nicht bewusst ist und seinem Umfeld letztlich großes Leid zufügt. Das der Geschichte zugrundeliegende Thema baut auf C. P.
Snows Theorie der zwei Kulturen - der Wissenschaften und der Geisteswissenschaften - auf und untersucht die Gefahren, die eine Trennung zwischen ihnen mit sich bringt. Pond webt auch kleinere Science-Fiction-Elemente und Gesellschaftssatire in die Struktur des Romans ein; inmitten eines ansonsten realistischen Romans begegnen wir zum Beispiel dem Multiversum und Zeitreisen.
Dabei handelt es sich jedoch nicht um bloße Handlungsmechanismen oder um einen reinen Komödieneffekt - Pond stützt ihre Darstellungen auf bestehende wissenschaftliche Theorien. Die Charaktere in On Wandsworth Bridge werden durch köstliche Dialoge und lebendige Schilderungen so dargestellt, dass sie dem Leser noch lange nach der letzten Seite in Erinnerung bleiben werden.