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Up from the Underground: The Culture of Rock Music in Postsocialist Hungary
Was geschieht mit einer Gemeinschaft oppositioneller Künstler, wenn der Zweck und die Bedeutung ihrer Opposition durch den gesellschaftlichen Wandel untergraben werden? Vor diesem Dilemma standen viele Untergrundkünstler in Osteuropa nach dem Zusammenbruch des Staatssozialismus. In Up from the Underground befasst sich Anna Szemere mit dem auf Rockmusik basierenden Untergrund in Ungarn und zeigt, wie dieser eine Periode grundlegender Veränderungen vorwegnahm, auslöste und darauf reagierte.
Szemere konzentriert sich in ihrer Arbeit auf eine Gemeinschaft von Rockmusikern, die in den frühen 1980er Jahren in der städtischen Jugendkultur Ungarns populär wurde - Gruppen mit Namen wie Komitee, Kontrollgruppe und Galloping Coroners. Szemere zeigt die Aktivitäten, den Diskurs und das Gruppenleben der Musiker vor dem Hintergrund sich verändernder institutioneller Kontexte. Mitte der 1990er Jahre hatte der Regimewechsel die kulturelle Dynamik der ungarischen Gesellschaft verändert und zu einer völligen Neuausrichtung der Musikwelt im Untergrund geführt. Szemere nutzt die Gelegenheit, die diese Entwicklungen bieten, um eindimensionale Darstellungen der Populärkultur und des Übergangs in der Region zu hinterfragen. Sie befasst sich auch mit allgemeineren Fragen über das Wesen und den Nutzen von Ausdruckskultur, Autonomie, sozialem Wandel und sozialer Reproduktion.
Up from the Underground ist ein wichtiger Beitrag zur Erforschung der kulturellen Dimension des tiefgreifendsten gesellschaftlichen Wandels in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg. Es bereichert auch das zunehmend globale Feld der Kultursoziologie und der Kulturwissenschaften, indem es deren zentrale Annahmen und Theorien im Lichte der einzigartigen historischen und sozialen Erfahrung Osteuropas neu überdenkt.