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Recital of the Dark Verses
Ein meisterhaftes Unternehmen der historischen Literatur, das die religiöse Inbrunst des 16. Jahrhunderts in einem Schelmenroman über den Heiligen Johannes vom Kreuz nachzeichnet.
Im August 1592 treffen ein Amtmann und seine beiden Gehilfen im Kloster Beda ein, mit dem geheimen Auftrag, den Leichnam des Heiligen Johannes vom Kreuz, des großen Karmeliterdichters und Mystikers, der im Jahr zuvor gestorben war, an seinen endgültigen Aufenthaltsort in Segovia zu überführen. Als sie ihn exhumieren, finden sie einen unversehrten Körper vor, der so frisch ist wie bei seinem Tod. So beginnt eine Reihe von Abenteuern und Unglücken mit Figuren, die der Mythologie entsprungen zu sein scheinen.
Die von Luis Felipe Fabre verfasste Erzählung verwebt sich meisterhaft mit den Versen des Mönchs, als hätte er in ihnen das Delirium prophezeit, das seine eigene posthume Überführung begleiten würde. Fabres Text ist ein höchst unterhaltsamer Roman voller Humor, dem es gelingt, die mystische Poesie des Karmeliten zu würdigen und gleichzeitig den Leser zum Nachdenken über Themen wie das Heilige und das Profane, den Körper und die Seele sowie die geistige (und fleischliche) Ekstase anzuregen.