
Negotiating Autonomy: Mapuche Territorial Demands and Chilean Land Policy
In den 1980er und 90er Jahren erkannten die lateinamerikanischen Regierungen die Eigentumsrechte indigener und afroamerikanischer Gemeinschaften als Teil einer umfassenderen territorialen Politikänderung an. Die sich daraus ergebenden Reformen wurden jedoch nicht konsequent angewandt und führten eher zu einer Ausweitung der neoliberalen Politik als zur Anerkennung der Rechte indigener Völker.
In Negotiating Autonomy (Autonomie verhandeln) untersucht Kelly Bauer die Ungereimtheiten, mit denen die chilenische Regierung auf die territorialen Forderungen der Mapuche reagiert und Land überträgt. Interviews mit Gemeinde- und Regierungsvertretern, die statistische Auswertung eines Originaldatensatzes über die Mobilisierung der Mapuche und Landtransfers sowie die Analyse politischer Dokumente zeigen, dass viele Annahmen über die chilenische Politik nach der Diktatur, die als technokratisch und entpolitisiert gilt, nicht auf die Politik für indigene Völker zutreffen.
Vielmehr arbeiten Staatsbeamte oft daran, die Hegemonie der politischen und wirtschaftlichen Eliten in der Region zu bewahren, indem sie bestehende Marktinteressen gegenüber den Bemühungen schützen, das neoliberale Projekt auf die Verwaltung der territorialen Ansprüche der Mapuche auszuweiten. Diese versteckten Muster der Politikumsetzung verkomplizieren nicht nur das Verständnis der chilenischen Regierungsführung, sondern zeigen auch die zahlreichen Wege auf, auf denen diese Regierungsstrategien die Anerkennung indigener Rechte bedrohen und den Gemeinschaften nur begrenzten Raum für Verhandlungen über Autonomie bieten.