Bewertung:

Das Buch bietet eine tiefgründige und fesselnde Erforschung von Retif de la Bretonne, einer umstrittenen Figur in der Geschichte der Pornografie. Der Autor verbindet meisterhaft biografische Elemente mit kontextueller Analyse und bietet Einblicke in die gesellschaftlichen und persönlichen Herausforderungen, denen sich Retif gegenübersah.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und gründlich
⬤ bietet ein tiefes Verständnis von Retifs Charakter und dem historischen Kontext
⬤ einnehmender Schreibstil
⬤ regt zur weiteren Erforschung verwandter Themen an.
Der Text ist möglicherweise nicht für Anfänger geeignet; einige der zitierten Werke und Themen wurden möglicherweise nicht ins Englische übersetzt.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Bad Books rekonstruiert, wie der französische Autor Nicolas-Edme Rétif de la Bretonne im 18. Jahrhundert mit seinen Schriften an der Spitze der Entwicklung moderner Vorstellungen von Sexualität und Pornografie stand.
Obwohl einige Details bekannt sind (z. B. dass Rétifs Abhandlung über Prostitution, Le Pornographe, von 1769 das Werk ist, aus dem sich der Begriff Pornografie ableitet, oder dass er ein begeisterter Fuß- und Schuhfetischist war), ist ein Großteil dieser Geschichte verdunkelt oder sogar vergessen worden: wie der Autor aktiv an der Definition der Kategorie der Obszönität und des modernen pornografischen Genres mitwirkte; wie er den psycho-sexuellen Begriff „Fetisch“ prägte und eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Theorien des sexuellen Fetischismus im späten 19.
und frühen 20. So geht es in diesem Buch auch um Literaturgeschichte und wie sie geschrieben wird: Es wird untersucht, wie Rétif, der als schlechter Autor im doppelten Sinne des Wortes wahrgenommen wurde, und seine Beiträge beschönigt oder verurteilt wurden, so dass die Originalität seiner Texte bis heute nicht vollständig nachgewiesen werden konnte.
Herausgegeben von der University of Delaware Press. Weltweit vertrieben von Rutgers University Press.