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Baffin Island: Field Research and High Arctic Adventure, 1961-67
Jack D. Ives, ein Geograph mit umfassender Forschungserfahrung im kanadischen Norden, hat einen lebendigen und informativen Bericht über mehrere Expeditionen nach Baffin Island während des "goldenen Zeitalters" der Bundesforschung geschrieben.
In den 1960er Jahren reisten Wissenschaftler der geografischen Abteilung des kanadischen Ministeriums für Energie, Bergbau und Ressourcen nach Baffin, um die Geomorphologie und Glaziologie der Gletscher zu untersuchen. Ihre Feldforschung führte zu einer enormen Erweiterung des Wissens über den hohen Norden - von seinen Eiskappen und Gletschern bis hin zu seinen Flechten und Mikrofossilien. Ausgehend von den Erinnerungen seiner Baffin-Kollegen und seinen eigenen Erinnerungen nimmt Ives die Leser mit auf ein bemerkenswertes Abenteuer und beschreibt die täglichen Erfahrungen der Feldteams im Kontext der zeitgenössischen Arktisforschung und der bürokratischen Entscheidungsfindung. Auf dem Weg dorthin veranschaulicht er die Rolle, die die Frühwarnlinie aus der Zeit des Kalten Krieges und andere nördliche Infrastrukturen spielten, die entscheidende Bedeutung seiner bahnbrechenden Luftaufnahmen, die Unberechenbarkeit von Flugzeugen, Hubschraubern und Funkgeräten in arktischen Regionen und natürlich die gewaltige und atemberaubende Landschaft des Nordens.
Baffin Island umfasst sowohl Feldforschung als auch hocharktische Abenteuer. Die Forschungsreisen nach Baffin zwischen 1961 und 1967 dienten auch als wichtige Ausbildungsstätte für Universitätsstudenten im Bereich der Polarforschung; außerdem bedeuteten sie einen Durchbruch in der Gleichstellung der Geschlechter in der staatlich geförderten Wissenschaft, dank der Hartnäckigkeit des Autors, dass Frauen in den Teams zugelassen wurden. Das Buch enthält einen besonderen Abschnitt, in dem die späteren beruflichen Erfolge der vielen beteiligten Forscher beschrieben werden (zusätzlich zu den späteren Karriereschritten von Ives selbst), sowie ein Kapitel, das sich mit den wissenschaftlichen Grundlagen ihrer Feldforschung im Norden befasst. Die Leser müssen sich jedoch nicht in Glaziologie auskennen. Ives hat ein sehr lesenswertes Buch vorgelegt, das Forschung und Abenteuer nahtlos miteinander verbindet.