Bewertung:

Das Buch ist eine umfassende Studie über das frühe Leben von George Balanchine, die seine Erfahrungen mit der turbulenten politischen Landschaft im Russland des frühen 20. Jahrhunderts verknüpft und sich auf seine Beziehung zu Lidia Ivanova konzentriert, die nach Ansicht des Autors seine Muse war. Das Buch ist zwar gut recherchiert und für Ballettliebhaber und Historiker interessant, doch einige Kritiker bemängeln, dass die Betonung auf Iwanowa übertrieben erscheint und es an ausreichenden Belegen fehlt.
Vorteile:⬤ Umfassende und akribische Recherche
⬤ Einblicke in Balanchines Leben und den breiteren historischen Kontext Russlands
⬤ poetischer und fesselnder Schreibstil
⬤ wertvoll für Tanzwissenschaftler und Ballettfans
⬤ enthält weniger bekannte Details über Balanchine und seine Einflüsse.
⬤ Einige Leser empfanden es als übertrieben, Balanchines Werk mit Ivanova als seiner Muse in Verbindung zu bringen
⬤ der Schreibstil kann komplex und akademisch sein, was es für Gelegenheitsleser weniger zugänglich macht
⬤ spekulative Elemente bezüglich Ivanovas Bedeutung können als ungerechtfertigt empfunden werden
⬤ einige fanden das Buch langweilig, weil es zu viele historische Details enthält.
(basierend auf 24 Leserbewertungen)
Balanchine & the Lost Muse: Revolution & the Making of a Choreographer
Dies ist die erste Doppelbiografie über das frühe Leben zweier Schlüsselfiguren des russischen Balletts: der berühmte Choreograf George Balanchine und seine enge Jugendfreundin und außergewöhnliche Ballerina Liidia (Lidochka) Ivanova.
Elizabeth Kendalls Balanchine & the Lost Muse zeichnet das Leben und die Freundschaft dieser beiden Tänzer von den Jahren kurz vor der Russischen Revolution 1917 bis zu Balanchines Flucht aus Russland im Jahr 1924 nach und wirft ein neues Licht auf einen entscheidenden Wendepunkt in der Geschichte des Balletts. Auf der Grundlage umfangreicher Archivrecherchen webt Kendall eine faszinierende Geschichte über diese entscheidende Periode im Leben des Mannes, der der einflussreichste Choreograf des modernen Balletts werden sollte. Im Alter von neun Jahren wurde Balanchine 1913 von seiner Mutter an der St. Petersburger Ballettakademie ausgesetzt und verbrachte seine prägenden Jahre mit dem Tanzstudium in der turbulenten russischen Hauptstadt. Dort lernte Balanchine Ivanova kennen, als er darum kämpfte, seinen Lebensunterhalt durch Studium und Auftritte zu bestreiten. Die talentierte und kühne Tänzerin, die in ihrer Jugend der bolschewistischen Elite nahe stand, war eine Quelle großer Inspiration für Balanchine - sowohl während ihrer gemeinsamen Jugend als auch später in seinem Leben, nach ihrem mysteriösen Tod nur wenige Tage vor ihrer geplanten gemeinsamen Ausreise aus Russland im Jahr 1924. Kendall zeigt, dass Balanchine zwar eine Vielzahl von Musen hatte, von denen viele Geliebte waren, dass aber die dunkle Schönheit seiner lieben Freundin Lidochka noch viele Jahre lang einen Großteil seiner Arbeit inspirieren sollte.
Teils Biografie, teils Kulturgeschichte, präsentiert Balanchine & the Lost Muse eine umfassende Darstellung der Blütezeit des modernen Balletts und der Kultur hinter den unverankerten Idealen, futuristischen Visionen und der menschlichen Dekadenz, die die russische Revolution kennzeichneten.