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Gangs on Trial: Challenging Stereotypes and Demonization in the Courts
John Hagedorn, der seit langem als Sachverständiger in Bandenprozessen auftritt, behauptet, dass das, was sich in den Prozessen gegen Bandenmitglieder abspielt, weit von dem entfernt ist, was wir als Gerechtigkeit ansehen würden. In Gangs on Trial erzählt er von seinen jahrzehntelangen Erfahrungen, um zu zeigen, wie Stereotypen gegen Bandenmitglieder vor Gericht verwendet werden und warum das schädlich ist. Anhand von Geschichten aus dem wirklichen Leben erklärt Hagedorn, wie implizite Voreingenommenheit oft Beweise ersetzt und wie die Dämonisierung von Bandenmitgliedern die Fairness untergräbt. Außerdem führt eine „sie und wir“-Mentalität zu vorschnellen Urteilen, die die Komplexität des Bandenlebens in Amerika ignorieren.
Gangs on Trial räumt mit Mythen über Banden auf und gibt Empfehlungen für Anwälte, Strafmilderungsspezialisten und Sachverständige sowie Hinweise für Geschworene. Hagedorn beschreibt, wie das Unterbewusstsein eines Angeklagten, der als Bandenmitglied identifiziert wird, angeregt wird, und erörtert den „Backfire-Effekt“, der auftritt, wenn Geschworene Argumente hören, die ihren Überzeugungen zuwiderlaufen. Er zeigt auch auf, wie sich Zuschreibungsfehler, Vorurteile und Rassismus auf die Verurteilung von nicht-weißen Angeklagten auswirken.
Hagedorn argumentiert, dass die Entmenschlichung die psychologische Grundlage der Masseninhaftierung ist. Gangs on Trial plädiert für praktische Reformen der Strafzumessung und eine humanisierende Justiz.