Bewertung:

Das Buch bietet eine umfassende und gründliche Erforschung des römischen Meeresbetons und beschreibt seine Materialien, Bautechniken und historische Bedeutung. Es enthält umfangreiche Forschungsergebnisse, literarische Belege und Vergleiche mit modernen Methoden, was es zu einer wertvollen Quelle für Studenten und Fachleute in den entsprechenden Bereichen macht.
Vorteile:⬤ Gut recherchierte und umfassende Darstellung des römischen Meeresbetons
⬤ enthält Primärquellen mit Übersetzungen
⬤ gut strukturiert
⬤ wertvoll für Studenten, Architekten und Ingenieure
⬤ erhöht die Wertschätzung für die Betonwissenschaft.
Einige Punkte werden im Text wiederholt, was den Lesegenuss beeinträchtigen kann.
(basierend auf 4 Leserbewertungen)
Building for Eternity: The History and Technology of Roman Concrete Engineering in the Sea
Ein Zeichen für die Erhabenheit des antiken Roms ist sein architektonisches Erbe, dessen beeindruckende Überreste über die gesamte Mittelmeerlandschaft verstreut sind. Überraschenderweise ist ein wirklich bemerkenswerter Aspekt dieses Erbes noch relativ unbekannt. Unter dem Wasser des Mittelmeers befinden sich die physischen Überreste einer riesigen maritimen Infrastruktur, die das erste Weltreich und die erste Wirtschaft der westlichen Welt aufrechterhielt und verband. Der Schlüssel zu dieser unglaublichen Leistung und zum Überleben der Bauwerke in der feindlichen Umgebung des Meeres über zweitausend Jahre hinweg war der maritime Beton, ein Baumaterial, das von den römischen Baumeistern erfunden und dann im großen Stil eingesetzt wurde, um Hafenanlagen überall dort zu errichten, wo sie gebraucht wurden, und nicht nur an geografisch oder topografisch vorteilhaften Orten.
Dieses Buch erklärt, wie die Römer mit ihrer neuen Erfindung so erfolgreich im Meer gebaut haben. Die Geschichte ist eine anregende Mischung aus archäologischer, geologischer, historischer und chemischer Forschung, die sowohl für die antike als auch für die moderne Technologie von Bedeutung ist. Sie schlägt auch eine neue Brücke zwischen Wissenschaft und Geisteswissenschaften, indem sie analytische Materialwissenschaft, Geschichte und Archäologie sowie Unterwasserforschung miteinander verbindet. Das Buch ist für jeden interessant, der sich für römische Architektur und Ingenieurwesen interessiert, und es ist von besonderem Interesse für Geologen und Mineralogen, die sich mit den Materialeigenschaften pyroklastischer vulkanischer Gesteine und deren Veränderung in Meerwassersole beschäftigen. Die nachweisliche Dauerhaftigkeit und Langlebigkeit römischer maritimer Betonkonstruktionen könnte für Ingenieure von besonderem Interesse sein, die an Zementmaterialien arbeiten, die für die langfristige Lagerung gefährlicher Stoffe wie radioaktiver Abfälle geeignet sind.
Mit einer bahnbrechenden Methode wurden Bohrungen in maritime Strukturen sowohl an Land als auch im Meer vorgenommen, um Betonkerne zu sammeln, die in den Forschungslabors der CTG Italcementi Group, einem führenden Zementhersteller in Italien, der Universität von Berkeley und anderswo untersucht wurden. Die daraus resultierenden mechanischen, chemischen und physikalischen Analysen von 36 Betonproben, die an 11 Standorten in Italien und im östlichen Mittelmeerraum entnommen wurden, haben dazu beigetragen, viele Lücken in unserem Wissen darüber zu schließen, wie die Römer im Meer gebaut haben. Um noch mehr Erkenntnisse über die antike Meerestechnologie zu gewinnen, haben die Leiter der Roman Maritime Concrete Study (ROMACONS) ein ehrgeiziges und einzigartiges experimentelles archäologisches Projekt in Angriff genommen: den Bau eines Nachbaus eines römischen Betonpfeilers oder einer Pila unter Wasser. Mit denselben Rohstoffen und Werkzeugen, die den antiken Baumeistern zur Verfügung standen, wurde eine nachgebaute Betonstruktur hergestellt, die der antiken Struktur, die während der ROMACON-Feldforschung von 2002 bis 2009 untersucht wurde, bemerkenswert ähnlich ist.
Dieser Band zeigt ein bemerkenswertes und einzigartiges archäologisches Projekt, das die Synergie zwischen den Geistes- und Naturwissenschaften bei unseren Bemühungen, die Vergangenheit zu verstehen, unterstreicht. Er wird schnell zu einem Standard-Forschungsinstrument für alle werden, die sich für römische Bauten im Meer und an Land sowie für die Geschichte und Chemie des Meeresbetons interessieren. Die Autoren hoffen auch, dass die darin enthaltenen Daten und Beobachtungen weitere Forschungen von Wissenschaftlern und Studenten zu verwandten Themen anregen werden, da wir in den kommenden Jahren noch so viel zu lernen haben.