Bewertung:

Das Buch bietet eine detaillierte Darstellung des Lebens im kommunistischen Polen der 1950er Jahre in Form einer Sammlung von kurzen Essays, die auf den Erfahrungen des Autors basieren. Während einige Leser das Buch als aufschlussreich und mit den historischen Gegebenheiten übereinstimmend empfinden, empfinden andere es als grob und nicht besonders fesselnd. Das Werk richtet sich vor allem an diejenigen, die sich für die polnische Geschichte oder Hlaskos literarisches Schaffen interessieren.
Vorteile:Hervorragende Beschreibungen des täglichen Lebens im kommunistischen Polen, wertvolle Einblicke für polnische Leser und an dieser Zeit Interessierte, plausible Interpretationen weniger bekannter Ereignisse und eine einzigartige Perspektive auf diese Zeit.
Nachteile:Das Buch ist nicht als zusammenhängende Erzählung strukturiert, kann für diejenigen, die sich nicht für den Kommunismus interessieren, langweilig sein, es fehlt ein Index, und das E-Book enthält nicht verlinkte Glossarbegriffe; manche finden es im Vergleich zu anderen Autoren grob und weniger interessant.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Marek Hlaskos literarische Autobiografie ist ein lebendiger Bericht aus erster Hand über das Leben eines jungen Schriftstellers im Polen der 1950er Jahre und ein faszinierendes Porträt der letztlich kurzlebigen Rebellengeneration. Hlaskos Memoiren, die er mit einer Stimme voller Schroffheit und morbidem Humor erzählt, waren ein Klassiker seiner Zeit. Darin erzählt er von seinen Abenteuern und Missgeschicken und springt dabei schnell von einer Geschichte zur nächsten. Wie viele Schriftsteller seiner Zeit war Hlasko auch als Drehbuchautor tätig, und seine Memoiren vermitteln einen Eindruck davon, wie stark ihn das Medium Film schon in seinen frühesten Tagen als Schriftsteller beeinflusst hat.
In den Memoiren werden seine Beziehungen zu Größen der polnischen Kultur wie dem Filmemacher Roman Polanski und dem Romancier Jerzy Andrzejewski beschrieben. Hlasko ist das prominenteste Beispiel eines Schriftstellers, der sich von den sozialistisch-realistischen Formeln gelöst hat, die die Literaturszene in Polen seit dem Fall unter den Einfluss der Sowjets beherrschten. Er gab sein literarisches Debüt 1956 und wurde sofort zu einem Aushängeschild der polnischen Literatur. Anschließend arbeitete er für einige der wichtigsten Zeitungen und Zeitschriften des intellektuellen Lebens in Warschau. Hlasko wurde 1958 in offizieller Mission nach Paris geschickt, aber als er in einer Pariser Presse seinen Roman über das Leben im Nachkriegspolen veröffentlichte, wurde ihm die Verlängerung seines Passes verweigert. Er wurde faktisch nach Polen zurückgerufen, und als er sich weigerte, zurückzukehren, wurde ihm die polnische Staatsbürgerschaft aberkannt. Er verbrachte den Rest seines Lebens im Exil.
Marek Hlasko war ein Rebell, dessen Schriftstellerei und ikonoklastische Lebensweise eine Inspiration für die Menschen seiner Generation und danach wurde. In der ersten englischen Übersetzung seiner literarischen Memoiren gibt Ross Ufberg Hlaskos ironische und leidenschaftliche Stimme gekonnt wieder.