Bewertung:

Das Buch präsentiert eine überzeugende Neudefinition des Placebo-Effekts und argumentiert, dass die Bedeutung, die mit Behandlungen verbunden wird, eine entscheidende Rolle für die gesundheitlichen Ergebnisse spielt. Es wird von Fachleuten des Gesundheitswesens und der breiten Öffentlichkeit wegen seiner evidenzbasierten Erkenntnisse und seines fesselnden Schreibstils gut aufgenommen, auch wenn einige Anthropologen es aufgrund seiner oberflächlichen kulturellen Analyse weniger relevant finden könnten.
Vorteile:⬤ Hervorragendes Beispiel für die menschliche Tendenz, Sinn zu schaffen, insbesondere für das Verständnis der Schmerzbehandlung.
⬤ Faszinierende Einblicke in die Verbindung zwischen Geist und Körper und die kulturellen Unterschiede bei Placebo-Effekten.
⬤ Der zugängliche Schreibstil macht das Buch für ein breites Publikum, einschließlich medizinischer Fachleute und allgemeiner Leser, ansprechend.
⬤ Zeigt, dass die Anwesenheit eines mitfühlenden Heilpraktikers die Behandlungsergebnisse erheblich beeinflusst.
⬤ Unterstützt durch eine Fülle von Forschungsergebnissen, die die Macht des Glaubens und der Bedeutung bei der Heilung betonen.
⬤ Einige Anthropologen könnten die kulturellen Diskussionen als oberflächlich und wenig tiefgründig empfinden.
⬤ Das Buch geht nicht angemessen auf die akute Phase der Reaktion ein.
⬤ Bestimmte Kapitel mögen auf den ersten Blick vereinfachend erscheinen, obwohl sie an Komplexität zunehmen; dies könnte als Täuschung angesehen werden.
(basierend auf 16 Leserbewertungen)
Meaning, Medicine and the 'Placebo Effect'
Traditionell wird die Wirksamkeit medizinischer Behandlungen auf bestimmte Elemente wie Medikamente oder chirurgische Verfahren zurückgeführt. Viele andere Faktoren können jedoch das Ergebnis erheblich beeinflussen.
Medikamente mit national beworbenen Namen können besser wirken als das gleiche Medikament ohne diesen Namen. Inerte Medikamente (Placebos, Attrappen) haben bei manchen Patienten oft dramatische Wirkungen, und die Wirkungen können in den verschiedenen europäischen Ländern, in denen "dieselbe" Krankheit unterschiedlich verstanden wird, sehr unterschiedlich sein. Daniel Moerman durchmisst in dieser detaillierten Untersuchung medizinischer Variablen ein komplexes Themengebiet.
Seit 1993 bietet Cambridge Studies in Medical Anthropology Forschern und Dozenten Monographien und Sammelbände führender Wissenschaftler in einem der lebendigsten und beliebtesten Teilgebiete der Kultur- und Sozialanthropologie. Seit 2002 stellt die CSMA-Reihe Themenbücher vor, die neue wissenschaftliche Erkenntnisse aus relativ neuen Teilgebieten zusammenfassen oder die Literatur älterer Teilgebiete neu interpretieren.
Diese Themenbücher sind als Kursmaterial für fortgeschrittene Studenten und Absolventen sowie für Fachleute in verwandten Bereichen (Ärzte, Krankenschwestern, Mitarbeiter des öffentlichen Gesundheitswesens und Medizinsoziologen) gedacht. Sie zeigen, wie die Arbeit in der medizinischen Anthropologie durchgeführt wird, und vermitteln die Bedeutung eines bestimmten Themas für eine Vielzahl von Lesern.
Die etwa 160 Seiten umfassenden Themenbücher sind nicht einfach nüchterne Literaturübersichten. Vielmehr handelt es sich um neue Wege der Konzeptualisierung von Themen in der medizinischen Anthropologie, die sich den aktuellen Stand der Forschung und die wachsenden Möglichkeiten des Fachs zunutze machen.