Bewertung:

Das Buch „Bedeviled“ wird für seine einzigartige Erforschung der Rolle der Vorstellungskraft in der Entwicklung der modernen Wissenschaft gelobt und bietet eine neue Perspektive auf die Geschichte der Wissenschaft und ihre Grenzen zwischen dem Bekannten und Unbekannten.
Vorteile:Wunderschön geschrieben, unterhaltsam und erhellend. Es bietet klare Erklärungen von wissenschaftlichen Schlüsselkonzepten und aufschlussreiche philosophische Implikationen, was es zu einem Denkanstoß für alle macht, die sich für die Geschichte der Wissenschaft interessieren.
Nachteile:Für die breite Öffentlichkeit möglicherweise nicht geeignet; es scheint eher auf Wissenschaftshistoriker ausgerichtet zu sein.
(basierend auf 3 Leserbewertungen)
Bedeviled: A Shadow History of Demons in Science
Wie Wissenschaftler zu allen Zeiten Gedankenexperimente mit imaginären Wesenheiten - Dämonen - durchgeführt haben, um die Naturgesetze zu testen und die Grenzen des Möglichen zu erweitern
Die Wissenschaft mag dafür bekannt sein, dass sie die Dämonen des Aberglaubens aus der modernen Welt verbannt hat. Doch gerade als die von Dämonen heimgesuchte Welt durch die aufklärerische Kraft der Vernunft vertrieben wurde, materialisierte sich in der wissenschaftlichen Vorstellungskraft selbst eine neue Art von Dämon, die sich als bösartig erwies. Wissenschaftler begannen, hypothetische Wesen einzusetzen, um bestimmte Aufgaben in Gedankenexperimenten zu übernehmen - Experimente, die nur in der Vorstellung durchgeführt werden können -, und diese schelmischen Assistenten verhalfen den Wissenschaftlern zu bedeutenden Durchbrüchen, die die Grenzen von Wissenschaft und Technik vorantrieben.
Vier Jahrhunderte der Entdeckungen - von René Descartes, dessen Dämon die sensorische Realität entführen konnte, über James Clerk Maxwell, dessen molekulargroßer Dämon das zweite Gesetz der Thermodynamik geschickt brach, bis hin zu Darwin, Einstein, Feynman und anderen - erzählt Jimena Canales eine Schattengeschichte der Wissenschaft und der Dämonen, die sie bedrängen. Sie zeigt, wie die größten wissenschaftlichen Denker Dämonen einsetzten, um Probleme zu erforschen, die Grenzen des Möglichen zu testen und die Natur besser zu verstehen. Ihre imaginären Vertrauten halfen dabei, die Geheimnisse der Entropie, der Vererbung, der Relativitätstheorie, der Quantenmechanik und anderer wissenschaftlicher Wunder zu entschlüsseln - und sie inspirieren auch heute noch zu Durchbrüchen in den Bereichen Computerwissenschaft, künstliche Intelligenz und Wirtschaft.
Die Welt mag nicht mehr so heimgesucht werden, wie sie es einst war, aber die Dämonen der wissenschaftlichen Vorstellungskraft sind lebendig und spielen weiterhin eine wichtige Rolle bei den Bemühungen der Wissenschaftler, das Unbekannte zu erforschen und das Unmögliche wahr werden zu lassen.