Bewertung:

Das Buch bietet eine oberflächliche Erkundung der Beziehung zwischen Musik und Faschismus und versäumt es, eine kohärente und eingehende Diskussion des Themas zu liefern. Es enthält zwar einige interessante Anekdoten und ist leicht zu lesen, lässt aber die Strenge und detaillierte Analyse vermissen, die man bei einem so wichtigen Thema erwartet.
Vorteile:⬤ Die Abschnitte sind kurz und gut lesbar
⬤ es enthält interessante Anekdoten über die Beziehungen der Komponisten zu den Nazis
⬤ einige Leser könnten in den Diskussionen provokante Einsichten finden.
⬤ Das Buch ist schlecht gegliedert und ignoriert oft Schlüsselkonzepte
⬤ es fehlt ihm an Tiefe und ernsthafter Analyse
⬤ viele seiner Argumente sind oberflächlich und informell
⬤ wichtige Werke werden nicht richtig analysiert
⬤ einige Abschnitte wirken fehl am Platz.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Beethoven in the Bunker: Musicians Under the Nazi Regime
Diese fesselnde Studie untersucht die bemerkenswerte Beziehung zwischen den Nazis und der klassischen Musik anhand der Geschichten von Musikern, Komponisten und Dirigenten aus dem gesamten politischen Spektrum.
Mai 1945. Eine sowjetische Militärpatrouille durchsucht Hitlers Geheimbunker in Berlin. Sie finden Leichen, Dokumente, Schmuck, Gemälde - und auch eine umfangreiche Sammlung von 78-U/min-Schallplatten. Es ist keine Überraschung, dass diese Sammlung Werke von Beethoven, Wagner und Bruckner enthält. Das Gleiche gilt für eine Reihe anderer Giganten, die vom Naziregime gefördert wurden: "Es scheint, als hätten die Nazis Mozart einen Stahlhelm aufgesetzt, Schubert mit einem Säbel gegürtet und Johann Strauß mit Stacheldraht um den Hals gewickelt", sagte der Komponist Robert Stolz einmal. Aber wie ist es möglich, dass zu Hitlers Favoriten auch "verbotene" jüdische und russische Komponisten und Interpreten gehörten?
Während Hitler in seinem Bunker heimlich die zuvor aufgenommene Musik genoss, hatten Musiker aus Fleisch und Blut keine Möglichkeit, ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Sie starben in Konzentrationslagern oder unter anderen kriegsbedingten Umständen. Sie überlebten, landeten aber in der Psychiatrie.
Es gelang ihnen gerade noch rechtzeitig zu fliehen.
Sie stellten sich auf die Seite des Regimes - aus Überzeugung oder unter Zwang - oder sie schlossen sich dem Widerstand an. Vom feurigen Dirigenten Arturo Toscanini, der sich Mussolini und Hitler widersetzte, über den opportunistischen Komponisten Richard Strauss bis hin zur antisemitischen Pianistin Elly Ney, die in unterschiedlichem Ausmaß und aus verschiedenen Gründen mit dem Dritten Reich kollaborierten: Fred Brouwers porträtiert die komplexen Figuren dieses außerordentlich faszinierenden Kapitels der Musikgeschichte.