Beethovens Leben: Die biografische Tradition

Beethovens Leben: Die biographische Tradition (Lewis Lockwood)

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Originaltitel:

Beethoven's Lives: The Biographical Tradition

Inhalt des Buches:

Beethovens Leben ist eine Pflichtlektüre für alle, die verstehen wollen, wie sich die Beethoven-Biografie im Laufe der Zeit entwickelt hat.

Als Ludwig van Beethoven im März 1827 starb, empfand die Musikwelt einen tiefen Verlust. Der Trauerzug des Komponisten war einer der größten, den Wien je gesehen hatte, und die Grabrede des Dichters Franz Grillparzer brachte die Spannungen zwischen dem Leben und der Musik des Komponisten auf den Punkt: das taube und unnahbare Genie, der entfremdete und exzentrische Künstler, der keine dauerhafte Beziehung zu einer Frau eingehen konnte, sich aber den Menschen zuwandte. Diese scheinbaren Widersprüche sollten noch viele Beethoven-Biographen anziehen.

Lewis Lockwood, selbst ein vielgepriesener Beethoven-Biograph, erzählt hier die Geschichte der Beethoven-Biographie von den ersten Versuchen direkt nach dem Tod des Komponisten bis zur Gegenwart. Beethoven's Lives wirft ein weites Netz aus, das die Geschichte der Beethoven-Biografie von Anton Schindler als Biograf und Fälscher über den maßgeblichen Alexander Wheelock Thayer bis in die Gegenwart nachzeichnet. Dazu gehört auch Gustav Nottebohm, der erste Gelehrte, der Beethovens Skizzenbücher untersuchte. Mit seinem Werk konnte die Biographie beginnen, über das Innenleben des Künstlers, wie es in seiner Musik zum Ausdruck kommt, nachzudenken, und in diesem Sinne könnten die Skizzenbücher als künstlerische Tagebücher angesehen werden. Selbst Richard Wagner dachte daran, eine Beethoven-Biografie zu schreiben, und im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert entstanden französische und englische Traditionen der Beethoven-Biografie.

Im turbulenten zwanzigsten Jahrhundert mit seinen Weltkriegen und seiner zerrissenen Politik geriet das Schreiben von Beethoven-Biografien manchmal in den Sturm. Lewis Lockwood bringt die Geschichte in unsere Zeit und zeigt die Besonderheiten der Beethoven-Biografie auf, die Wissenschaftler und Autoren von heute beachten müssen. Wie Lockwood zeigt, spiegelt jede Biografie nicht nur das Wissen und die Interessen des jeweiligen Autors wider, sondern auch sein inneres Zielbewusstsein, da jeder Autor im intellektuellen Rahmen seiner Zeit arbeitet. LEWIS H. LOCKWOOD ist eine der weltweit führenden Autoritäten auf dem Gebiet Beethovens. Er hat in Princeton und Harvard gelehrt und einige seiner wichtigsten Beethoven-Publikationen sind: Beethoven: The Music and the Life (Norton, 2003; in viele Sprachen übersetzt), sowie Beethoven's Symphonies: An Artistic Vision (Norton, 2015) und mit dem Julliard String Quartet: Inside Beethoven'sQuartets: History, Performance, Interpretation (Harvard University Press, 2008). Er ist bekannt für seine Studien zu Beethovens Leben und Werk, einschließlich der autographen Manuskripte und Skizzenbücher des Komponisten.