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Passing Orders: Demonology and Sovereignty in American Spiritual Warfare
Die Dämonisierung hat in der globalen religiösen und politischen Landschaft zunehmend an Bedeutung gewonnen. Passing Orders hinterfragt diese zentrale Rolle durch eine Analyse der evangelikalen Dämonologien der "spirituellen Kriegsführung" im heutigen Amerika, die sich die Welt als einen Zusammenstoß zwischen spirituellen Kräften - Gut und Böse, Licht und Dunkelheit, Gott und Teufel - vorstellen, in den die Menschen verstrickt sind und von dem sie gezwungen werden.
Der Autor S. Jonathon O'Donnell ordnet die spirituelle Kriegsführung in einen breiteren Rahmen von amerikanischem Exzeptionalismus, Ethnonationalismus und Empire Management ein und legt die theologischen Grundlagen der Systeme von Queer- und Transphobie, Anti-Schwarzsein, Islamophobie und Siedlerkolonialismus offen, die die entmenschlichenden Praktiken der aktuellen politischen Ordnung der USA rechtfertigen. Indem sie die politische Theologie mit der Queer-, kritischen Ethnie- und Dekolonialtheorie in Dialog bringt, argumentiert O'Donnell, dass Dämonologien nicht nur Werkzeuge der Dehumanisierung sind, sondern auch ontologische und biopolitische Systeme, die Strukturen souveräner Macht oder Orthotaxien schaffen und aufrechterhalten - Modelle der "richtigen Ordnung" von Raum, Zeit und Körpern, die die Menschheit in Hierarchien von Sein und Nichtsein stratifizieren.
Alternative Ordnungen werden als vergänglich verteufelt, als gefälscht, transgressiv und vergänglich dargestellt. Doch diese Ordnungen weigern sich, einfach weiterzugehen, und geben stattdessen abweichenden Wünschen Kraft, die die Legitimität der souveränen Gewalt in Frage stellen.
Die kritische Untersuchung dieser Herausforderung in den Dämonologien dreier Figuren - Isebel, der islamische Antichrist und Leviathan - zeigt, wie Dämonen über die ihnen zugedachte Funktion als sich selbst konsolidierende Andere hinausgehen, indem sie die Ansprüche der Souveränität auf die Realität ins Wanken bringen, um neue Zukünfte zu entwerfen, die noch geschmiedet werden könnten. Dieses bahnbrechende Werk stellt Dämonen als überraschende Quelle des politischen und sozialen Widerstands dar, indem es fragile und zerbrechliche Gemeinschaften, die durch gegenseitiges Vergehen und Prekarität verbunden sind, in strategische Koalitionen der Solidarität, der Subversion und des Überlebens überführt.