
Liberation against Entitlement
Christentum und Politik können und sollten nicht voneinander getrennt werden. Aber wie können Christen in Zeiten tiefer sozialer Spaltung politische Entscheidungen treffen, die auf den Aufbau einer Gesellschaft der Gerechtigkeit und des Friedens abzielen, in der Ganzheit und Einheit herrschen? Anhand von zwei scheinbar sehr unterschiedlichen Kontexten, nämlich Brasilien und der Tschechischen Republik, geht dieses Buch dieser Frage nach und legt nahe, dass hinter dem Aufeinandertreffen politischer Populismen ein tieferer theologischer Konflikt steht.
Gnade, das Wirken Gottes in der Welt, wird von den einen als materielle Belohnung für ihre Gaben und damit als Anspruch auf Güter, finanzielle Belohnungen oder enge nationale Interessen verstanden. Für die anderen ist Gnade eine Gabe Gottes, die immer über den Versuch hinausgeht, sie zu besitzen, und die Aufmerksamkeit für den anderen ermöglicht, insbesondere für den anderen, der arm, ausgeschlossen und unterdrückt ist.
Was dies konkret bedeutet, wird anhand einer eingehenden Lektüre von Papst Franziskus' Fratelli Tutti diskutiert. Eine andere Welt ist möglich, und dieses Buch entwirft eine Vision davon, wie sie aussehen könnte.