Bewertung:

Das Buch „Begegnungen im Herzen der Welt“ von Elizabeth Fenn bietet eine gründliche und detaillierte Geschichte des Mandan-Volkes, wobei der Schwerpunkt auf ihrer Kultur, ihrem Handel und den katastrophalen Auswirkungen des Kontakts mit den Europäern, insbesondere durch Krankheiten, liegt. Die Erzählung, in der sich persönliche Einblicke und umfangreiche Recherchen vermischen, bietet einen fesselnden Blick auf den Niedergang der Mandan und ihren beständigen Geist. Obwohl sie sehr informativ ist, vermissen einige Leser eine zusammenhängende Erzählung, in der das heutige Vermächtnis der Mandan beschrieben wird.
Vorteile:⬤ Das gut recherchierte und dokumentierte, mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnete Werk
⬤ fesselnder Schreibstil
⬤ präsentiert eine einzigartige Perspektive des Agrar- und Handelslebens der Mandan
⬤ enthält wertvolle Details über die Auswirkungen europäischer Krankheiten
⬤ bietet Einblicke in die Widerstandsfähigkeit und kulturelle Identität des Mandan-Volkes.
⬤ Einige Leser finden die Erzählweise ungewöhnlich und bruchstückhaft
⬤ andere sind der Meinung, dass es dem Buch an Tiefe in Bezug auf das zeitgenössische Erbe der Mandan mangelt
⬤ einige Abschnitte könnten sich wiederholen oder zu langsam sein
⬤ in einigen Rezensionen wird erwähnt, dass frühere Kapitel persönliche Anekdoten enthalten, die fehl am Platz zu sein scheinen.
(basierend auf 82 Leserbewertungen)
Encounters at the Heart of the World: A History of the Mandan People
(Gewinner des Pulitzer-Preises für Geschichte 2015)
In "Begegnungen im Herzen der Welt" geht es um die Mandan-Indianer, ein legendäres Volk der Plains, dessen geschäftige Städte am oberen Missouri River jahrhundertelang im Zentrum des nordamerikanischen Universums standen. Wir wissen vor allem deshalb von ihnen, weil Lewis und Clark den Winter 1804-1805 bei ihnen verbrachten, aber warum wissen wir nicht mehr? Wer waren sie wirklich? In diesem außergewöhnlichen Buch erforscht Elizabeth A. Fenn ihre Geschichte, indem sie wichtige neue Entdeckungen in der Archäologie, Anthropologie, Geologie, Klimatologie, Epidemiologie und Ernährungswissenschaft zusammenführt. Ihre kühne und originelle Interpretation dieser vielfältigen Forschungsergebnisse bietet uns eine neue Perspektive auf die frühe amerikanische Geschichte, eine neue Interpretation der amerikanischen Vergangenheit.
Um 1500 waren mehr als zwölftausend Mandans in den nördlichen Plains ansässig, und ihr wirtschaftliches Geschick, ihre landwirtschaftlichen Fähigkeiten und ihr Ruf als gastfreundliches Volk wurden berühmt. Jüngste archäologische Funde zeigen, wie dieses indianische Volk aufblühte und wie es dann zusammenbrach. Der Schaden, den eingeschleppte Krankheiten wie die Pocken anrichteten, und die Verwüstungen, die die Ankunft von Pferden und Dampfschiffen anrichtete, waren tragisch für die Mandan, doch, wie Fenn deutlich macht, blieb ihr Selbstverständnis als Volk mit unverwechselbaren Traditionen bestehen.
Fenns fesselnder Bericht über die Geschichte, die Landschaften und die Menschen der Mandans wird nicht nur durch Wissenschaft und Forschung bereichert und belebt, sondern auch durch ihre eigenen Begegnungen im Herzen der Welt.