Bewertung:

Das Buch „Picturing Disability: Beggard, Freak, Citizen, and Other Photographic Rhetoric“ ist eine wissenschaftliche und kulturelle Erkundung von Behinderung durch die Linse der historischen Fotografie. Es bietet einen umfassenden Überblick darüber, wie Menschen mit Behinderungen im Laufe der Zeit, insbesondere vom 19. bis zum frühen 20. Jahrhundert, in verschiedenen Medien dargestellt wurden, und fordert den Leser auf, diese Darstellungen in ihrem historischen Kontext zu verstehen.
Vorteile:Das Buch wird für seine bemerkenswerte Sammlung historischer Fotografien, seine aufschlussreichen Kommentare und seine Fähigkeit gelobt, die Leser sowohl wissenschaftlich als auch persönlich anzusprechen. Besonders hervorgehoben werden die gründliche Untersuchung der Entwicklung der gesellschaftlichen Ansichten über Behinderung, der klare und gut recherchierte Text und die einzigartigen Einblicke in den Zweck der Fotografien. In vielen Rezensionen wird das Buch als wertvolle Ressource für Studiengänge der Behindertenhilfe und für alle, die sich für die Geschichte der Behinderung interessieren, hervorgehoben.
Nachteile:Einige Leser könnten den akademischen Ton als herausfordernd oder den historischen Inhalt als beunruhigend empfinden, insbesondere in Kapiteln, die sensible Themen wie Eugenik und medizinische Fotografie behandeln. Auch wenn das Buch als fesselnd angesehen wird, deuten einige Rezensionen darauf hin, dass die gemischten Motivationen, sich mit dem Buch zu beschäftigen, einige Leser überfordern könnten.
(basierend auf 7 Leserbewertungen)
Picturing Disability: Beggar, Freak, Citizen and Other Photographic Rhetoric
Zwerge, Schwachsinnige, Krüppel, Lahme und Geisteskranke: Diese Begriffe und die dazugehörigen historischen Fotografien mögen dem heutigen Publikum schockierend erscheinen. Eine junge Frau ohne Arme trägt ein mit Pailletten besetztes Tutu und lächelt in die Kamera, während sie mit ihren Zehen eine Zigarette raucht.
Ein Mann hält zwei Beinprothesen hoch, während seine eigenen Beine bis zu den Knien entblößt sind, um seine fehlenden Füße zu zeigen. Die Fotos wurden als Werbematerial für Zirkusvorstellungen, Wohltätigkeitsveranstaltungen und Kunstgalerien verwendet. Sie waren auf Bettelkarten und in Familienalben zu finden. In Picturing Disability versammeln Bogdan und seine Mitarbeiter über 200 historische Fotografien, die zeigen, wie Menschen mit Behinderungen dargestellt wurden, und untersuchen die Kontexte, in denen sie fotografiert wurden.
Anstatt sich auf die Motive zu konzentrieren, richtet Bogdan seinen Blick auf die Menschen hinter der Kamera. Er untersucht das historische und kulturelle Umfeld der Fotografien, um die Beziehung zwischen den Bildern und den Perspektiven der Bildermacher zu entschlüsseln. Bei der Analyse der visuellen Rhetorik dieser Fotografien stellt Bogdan die große Vielfalt der Genres fest, von Souvenirs für Nebenschauplätze bis zu klinischen Fotografien. Von den 1860er Jahren, als Fotografien zum ersten Mal verfügbar waren, bis in die 1970er Jahre, als die Bewegung für die Rechte von Menschen mit Behinderungen zu einer treibenden Kraft für bedeutende Veränderungen wurde, zeichnet Bogdan die Entwicklung der Bildgestaltung von Menschen mit Behinderungen nach. Picturing Disability führt den Leser über die Beurteilung von Bildern als positiv oder verleumderisch hinaus und zeigt auf, wie bestimmte Kontexte spezifische Emotionen und dauerhafte Darstellungen erzeugen.