
Trade and Investment Dispute Settlement: The relations between International and National Tribunals
In den letzten zehn Jahren ist die Kritik an den internationalen Streitbeilegungsmechanismen (IDSM) in Handels- und Investitionsstreitigkeiten stetig gewachsen. Vor diesem Hintergrund konzentriert sich die Diskussion auf die Suche nach einer Neudefinition des richtigen Gleichgewichts zwischen IDSM, Staaten und nationalen Gerichten.
Als Beitrag zur laufenden Diskussion werden in dieser Studie drei Hauptfragen untersucht. Die erste Frage lautet, ob die wachsende Kritik an IDSMs zu einer stärkeren Beteiligung der nationalen Gerichte an der Beilegung von Investitionsstreitigkeiten führen könnte. Um diese Frage zu beantworten, wird im ersten Kapitel ein Urteil des israelischen Obersten Gerichtshofs untersucht, das ein Beispiel dafür ist, wie ein nationales Gericht das Gleichgewicht zwischen dem Schutz der Rechte eines ausländischen Investors und der Freiheit eines Staates, seine natürlichen Ressourcen zu regulieren, bestimmt.
Da die erste Frage zumindest bis zu einem gewissen Grad zu bejahen ist, schließt sich die zweite Frage an, ob es rechtlich denkbar ist, dass nationale gerichtliche Maßnahmen auf eine Verletzung der internationalen Verpflichtungen des Staates gegenüber einem ausländischen Investor und auf eine potenzielle Haftung des Staates in einem Investitionsschiedsverfahren hinauslaufen könnten. Im zweiten Kapitel wird untersucht, unter welchen Umständen eine potentielle Staatshaftung auf nationale gerichtliche Maßnahmen gestützt werden kann.
Die dritte Frage, die im dritten Kapitel untersucht wird, fügt die Dimension des Handels hinzu, indem sie eine noch größere Herausforderung in Angriff nimmt. Es untersucht das Verhältnis zwischen IDSM, Staaten und nationalen Gerichten, indem es eine Analyse von Urteilen des Gerichtshofs der EU zu internationalen Handelsstreitigkeiten zwischen der EU und Drittstaaten bietet, die politische Fragen im Zusammenhang mit dem Handel mit umstrittenen Gebieten betreffen.
Angesichts der zahlreichen Herausforderungen im Zusammenhang mit der Neudefinition des Gleichgewichts in den Beziehungen zwischen IDSM, Staaten und nationalen Gerichten und der zu erwartenden weitreichenden Auswirkungen befasst sich das Buch eingehend mit diesen Fragen und zeigt einige mögliche Wege auf.