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Being Boys: Shaping gender norms to weaken rape culture
Können Jungen wirklich Jungen sein? Gerald Walton und Gianluca Agostinelli sagen „ja“ - aber nicht uneingeschränkt.
Als erfahrene Wissenschaftler und Pädagogen im Bereich Geschlecht und Lernen plädieren sie dafür, die üblichen Vorstellungen von Männlichkeit zu durchbrechen und zu zeigen, wie sich diese in den Gedanken, Einstellungen und Verhaltensweisen von Jungen und Männern niederschlagen. Diese Vorstellungen werden durch Popkultur, Schule, Sport, soziale Medien, Familie, Gotteshäuser, Spielplätze, Pornografie und andere Lernorte verbreitet und bekräftigt.
Mit scharfen, feministisch informierten Analysen aktueller Ereignisse und Nachrichten präsentieren Walton und Agostinelli eine „Vorwarnung“ für Jungen und Männer: Das Problem der sexuellen Gewalt gegen Mädchen und Frauen muss von uns angegangen und aufgearbeitet werden. Ihr Ziel ist es, sexuelle Übergriffe zu verhindern, indem sie den Druck und die Erwartungen an das Mannsein in der heutigen Gesellschaft hinterfragen. Einige Männer reagieren auf ihren Aufruf mit Drohungen und Feindseligkeit.
Diese Reaktionen rechtfertigen jedoch das Argument von Walton und Agostinelli, dass die täglich rationalisierten und verstärkten Geschlechternormen die eigentliche Ursache für das problematische und sogar ungeheuerliche Verhalten einiger Jungen und Männer sind. Wenn sexuelle Gewalt ein erlerntes Verhalten ist, dann kann sie sicherlich im Prozess des Jungenseins verlernt werden.