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Having Been Named: Dereading POPOL VUH & De-reading Ivn Argelles' THE SHAPE OF AIR. With an Introduction, Una Otreidad Lingstica, by
Bennetts Neuausrichtung dieses fabelhaften Textes ist in 26 eher kurze, aber unglaublich schöne, dichte, nicht interpunktierte und asyntaktische Abschnitte unterteilt, die jeweils einen eigenen Titel tragen. Die Gesamtwirkung beim Lesen dieser Passagen ist die eines erhabenen, aber oft verstörenden Traums, der seine eigenen Regeln und Ränder braucht oder eben nicht.
Der unerbittliche Fluss der Worte als Inszenierungen von Klängen, die aus einer archaischen Ferne hervorgeholt wurden, hat nicht nur mit der Erdoberfläche zu tun, sondern auch mit dem, was darunter liegt, einer inhärenten chthonischen Hölle. Bennetts oneirische Vision lässt den Leser in eine schattenhafte, undefinierbare alternative Realität eintauchen, eine Aphasie der Sinne. Dinge, die oft unbenannt bleiben - Morde, Kinder, Schreie, Rachegefühle - gehen durch eine neblige Linse, Licht, das durch die Sprache in eine schwache, dunkle andere Welt umgewandelt wird.
Der Text ist kurz genug, um in einer Sitzung gelesen zu werden, und das sollte er auch, um seine volle Wirkung zu entfalten, ein kraftvoll-mesmerisierender Ausflug durch diese teleskopisch prägnante Sprache in ein turbulentes episches Szenario, nicht unähnlich den ständig wechselnden Nuancen des Mahabharata, nur dass wir uns hier im präkolumbischen Mesoamerika befinden. - Iv n Arg elles.