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Beowulf and the Grendel-Kin: Politics and Poetry in Eleventh-Century England
In "Beowulf and the Grendel-kin: Politics and Poetry in Eleventh-Century England" (Politik und Poesie im elften Jahrhundert in England) präsentiert Helen Damico die erste konzentrierte Diskussion der einleitenden zwei Drittel von "Beowulfs" 3.182 Zeilen im Kontext der turbulenten Jahre, die die erste Hälfte des elften Jahrhunderts im anglo-dänischen England ausmachten. Damico bietet prägnante Argumente dafür, dass wichtige historische Ereignisse und Persönlichkeiten, die mit der Herrschaft von Knut und seinen Söhnen zusammenhängen und die in der "Anglo-Saxon Chronicle, "dem "Encomium Emmae Reginae" und wichtigen kontinentalen und skandinavischen Geschichtstexten aufgezeichnet sind, auffallende Parallelen zu Ereignissen und Persönlichkeiten aufweisen, die in mindestens acht Erzählungseinheiten zu finden sind, die von Schreiber A in BL, Cotton Vitellius A.
xv, aufgezeichnet wurden, die quasi die Erzählung des sechsten Jahrhunderts über den Fall der legendären Sensenmänner bilden. Angesichts des kompositorischen Geschicks des Dichters - das im Kern sehr beziehungsreich und eklektisch ist - und seiner Affinität zu den praktizierenden Skalden, können diese Parallelen kaum zufällig sein. Damico argumentiert vielmehr, dass die Beowulf'schen Einheiten, wenn man sie im Kontext anderer Texte des elften Jahrhunderts betrachtet, die den Aufstieg des anglo-dänischen Reiches entweder beklagten, düster persiflierten oder umgekehrt feierten, ein tieferes Verständnis für die Komplexität des kompositorischen Prozesses des Dichters hervorbringen können.
Damico veranschaulicht, wie der Dichter sein Handwerkszeug - Komprimierung, Substitution, geschickte Verschlüsselung des Charakters - einsetzt, um schwerwiegende soziopolitische "Tatsachen" der Geschichte umzudeuten und umzuwandeln, um etwas zu schaffen, das als eine Art historische Allegorie bezeichnet werden kann, bei der zwei parallele Erzählungen, eine wörtliche und eine verschleierte, gleichzeitig wirksam sind. "Beowulf und das Grendel-Volk" legt die Geschichte des Gedichts weder als Monstererzählung noch als volkstümliche oder rein legendäre Erzählung dar, sondern vielmehr als ein Gedicht seiner Zeit, eine historische Allegorie, die die soziopolitischen Ereignisse der ersten Hälfte des angelsächsischen Englands des 11.