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Mountain of Destiny: Nanga Parbat and Its Path Into the German Imagination
Nie hat ein Berg die deutsche Vorstellungskraft länger und intensiver beschäftigt als der Nanga Parbat (8.125 m), der neunthöchste Gipfel der Welt, im äußersten Westen der Himalaya-Kette im heutigen Pakistan gelegen.
In den 1930er Jahren immer wieder als deutscher "Schicksalsberg" bezeichnet, wurde der Nanga Parbat über einen Zeitraum von etwa zwei Jahrzehnten, von 1932 bis 1953, nicht nur zum Ziel von sechs deutschen Bergsteigerexpeditionen, sondern auch zum deutschen "Geistesberg" schlechthin, auf dessen Hänge deutsche Bergsteiger, Bergsteigerfunktionäre, Politiker, Schriftsteller und Filmemacher einige der drängendsten sozialen, politischen und kulturellen Anliegen ihrer Zeit projizierten. Dieses Buch ist eine detaillierte Studie dieses Prozesses: über die anfänglichen Beweggründe von Bergsteigern nach dem Ersten Weltkrieg, einen der höchsten Berge der Welt zu besteigen, über die Aneignung dieser epischen bergsteigerischen Herausforderung durch den Nationalsozialismus, über die Wiederaneignung des Nanga Parbat-Projekts in den ersten Jahren der Bundesrepublik Deutschland.
Und vor allem - da eine solche Herangehensweise in den bisherigen Studien zum Himalaya-Bergsteigen dieser Zeit fast völlig fehlt - ist es eine Untersuchung der Mittel und Mechanismen, der Texte und Kontexte, die eingesetzt wurden, um diese bergsteigerischen Großtaten der deutschen Öffentlichkeit zu vermitteln und damit den Nanga Parbat in die deutsche Vorstellung einzuschreiben. Harald Hbusch ist außerordentlicher Professor für Deutsch und stellvertretender Vorsitzender der Abteilung für moderne und klassische Sprachen, Literaturen und Kulturen an der Universität von Kentucky.