
Touched
In der ersten Sequenz dieses Pamphlets und den folgenden kurzen Texten erforscht der Autor die Erfahrung des Lebens mit langfristigen und schweren psychischen Zuständen. Hier gibt es keinen sicheren Hafen der medizinischen "Pathologie", sondern einen dringenden Übergangsritus für die beschädigte und konfliktbeladene Seele. Es ist eine Art modernes Fegefeuer, das den Klauen des Infernos entkommt, um in ein seltenes und doch erdiges Paradiso zu stolpern.
Ian Marriotts wunderbare Gedichte bewohnen eher die Natur, als dass sie sie beobachten - eigentlich tun sie beides -, aber sie befassen sich ebenso sehr mit dem Zustand des Menschen. Sie bewegen sich im Bereich dessen, was Hopkins "Instress" nannte. Die Stimme ist ruhig, beherrscht und präzise, etwa wenn er einen Pond Skater beobachtet: "So gefährlich / dieser dünne Meniskus - / sechs Beine ausgebreitet". Auch die Gedichte scheinen auf dem Wasser ihrer Vision zu zittern.
-- George Szirtes.