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Besaydoo: Poems
Das von Amaud Jamaul Johnson für den Jake-Adam-York-Preis 2023 ausgewählte Buch Besaydoo von Yalie Saweda Kamara ist ein elegantes Liebeslied an die Heimat - als Ort, als Mensch, als Körper und als Sprache.
Ein Griot ist ein Historiker, ein lebendiger Aufbewahrer des gemeinschaftlichen Vermächtnisses mit "einer Geschichte, die in jeder Blutzelle pulsiert". In Besaydoo fungiert Kamara als Griot für den Freeborn in Oakland, den Sierra Leoneaner in Kalifornien, das Mädchen auf dem Weg zur Frau und die Frau, die sich selbst wiederentdeckt. "Ich bin aus der Besessenheit von Details entstanden", schreibt sie und stellt Szenen aus ihrem eigenen vielschichtigen Erbe in den Vordergrund: die Erinnerung an den Gesang ihrer Mutter, schmackhafte Stapel von Lumpia, eine Kirche, in der "alle gebrochen sind, aber sich bemühen". Ein vielgestaltiges Zeugnis.
Kamara singt Psalmen aus dem Zusammenspiel vieler Sprachen - Krio, Englisch, Französisch, die vielen Dialekte der Poesie -, um Mechanismen nicht nur für das Überleben, sondern auch für den Reichtum aufzuzeigen. "Ich mache Mythen für den Frieden", schreibt sie, aber auch für den Verlust, für die Freude, für die Verwandtschaft und vor allem für ein Land, in dem Schwarz "standhaft und üppig" und "gefährlich und unendlich" bedeutet. Sie schreibt für ein neues Amerika, in dem Lob reichlich vorhanden ist und schwarzes Leben blüht.
Aber in Besaydoo gibt es keine Trennung zwischen den Lebenden und den Toten. Es gibt weder Vergangenheit noch Gegenwart. Stattdessen gibt es eine freudige Gleichzeitigkeit - ein befreiendes Miteinander, das vom Gesang getragen wird.
Das Besaydoo-Hörbuch, gelesen von Yalie Saweda Kamara, ist ab dem 9. Januar 2024 überall erhältlich, wo man Hörbücher hören kann.