Bewertung:

Das Buch „Occupied Territory“ von Simon Balto bietet eine umfassende Geschichte der Polizeiarbeit in Chicago und konzentriert sich dabei insbesondere auf die Beziehungen zwischen der Polizei und der schwarzen Bevölkerung von 1919 bis heute. Es beleuchtet den systemischen Rassismus, die politischen Hintergründe der Strafverfolgungspolitik und den ständigen Kreislauf von übermäßiger Polizeiarbeit und Vernachlässigung der schwarzen Bevölkerung. Die Erzählung ist fesselnd und wird durch gründliche Recherchen und persönliche Geschichten gestützt, was sie zu einer unverzichtbaren Lektüre für das Verständnis moderner polizeilicher Probleme und rassistischer Ungleichheiten macht.
Vorteile:⬤ Gut recherchiert und informativ
⬤ fesselnde Erzählung
⬤ verbindet gründliche Wissenschaft mit fesselnder Erzählung
⬤ unerlässlich für das Verständnis der Rassenunterschiede in der Polizeiarbeit
⬤ bietet historischen Kontext zu aktuellen Themen
⬤ zum Nachdenken anregend und lehrreich.
⬤ Einige Kritiken erwähnen eine wahrgenommene Voreingenommenheit in den dargestellten Perspektiven
⬤ ein Rezensent war der Meinung, dass die Einleitung die Glaubwürdigkeit aufgrund der zitierten Quellen untergräbt
⬤ nicht alle Leser werden mit den Interpretationen oder dem Fokus des Buches einverstanden sein.
(basierend auf 22 Leserbewertungen)
Occupied Territory: Policing Black Chicago from Red Summer to Black Power
Im Juli 1919 veränderte ein explosiver Rassenaufstand Chicago für immer.
Seit Jahren hatten schwarze Südstaatler im Rahmen der Great Migration den Süden verlassen. Ihre Ankunft in Chicago zog den Zorn und die Verachtung vieler Weißer auf sich, darunter auch Mitglieder der politischen Führung und der Polizei der Stadt, die im Allgemeinen mit den weißen Chicagoern sympathisierten und schwarze Migranten als Problembevölkerung betrachteten.
Während der Red-Summer-Unruhen in Chicago traten Muster außergewöhnlicher Brutalität, Nachlässigkeit und diskriminierender Polizeiarbeit mit schockierender Wirkung zutage. Diese Muster änderten sich in den folgenden Jahrzehnten, aber die allgemeine Realität eines rassendiskriminierenden Polizeisystems blieb bestehen. In dieser Geschichte Chicagos von 1919 bis zum Aufstieg und Fall der Black Power in den 1960er und 1970er Jahren schildert Simon Balto die Entwicklung der rassistisch repressiven Polizeiarbeit in schwarzen Stadtvierteln und wie schwarze Bürgeraktivisten diese Unterdrückung bekämpften.
Balto zeigt, dass Strafmaßnahmen und unzureichender Schutz durch die Polizei schon lange vor den Kriegen gegen Kriminalität und Drogen im späten Jahrhundert das Leben der schwarzen Chicagoer prägten. Indem er die tieferen Ursprünge dieses toxischen Systems erforscht, zeigt Balto auf, wie die moderne Masseninhaftierung, die auf rassifizierten Polizeipraktiken aufbaut, als voll ausgebildete Maschine einer zutiefst antischwarzen Unterdrückung entstand.