
Drunk the Night Before: An Anatomy of Intoxication
Dieses belebende Werk zeichnet die Kulturgeschichte des geselligen Trinkens nach, bevor das Konzept der Sucht den Ruf des Rausches als kreative, philosophische und spirituelle Kraft überschattete. Marty Roths Drunk the Night Before veranschaulicht das veränderte Bewusstsein vom Mythos bis zur Gegenwart und legt die Verhaltensweisen und Überzeugungen, die mit dem Rausch verbunden sind, offen - sowohl die heiligen als auch die weltlichen.
Von der Antike bis ins zwanzigste Jahrhundert verfolgt Roth die oft verschleierte Sprache des Rausches durch Religion und Ästhetik, Poesie und Kunst, Volksfeste und Film. In diesem umfassenden Werk untersucht er die kulturellen Wurzeln des Liebestranks und des Jungbrunnens, die Trunkenheit im Hollywood-Kino, das religiöse Konzept des spirituellen Rausches und die Verurteilung des Rausches.
Roth belebt den derzeit abgelehnten Zusammenhang zwischen Rausch und künstlerischer Kreativität neu, indem er abwechselnd den Dichter Anakreon und den Kanon der Trinkpoesie aufgreift - von der griechischen Klassik bis zur europäischen Lyrik, Euripides' Bakchen und die Figur des Sokrates in Platons Symposion, die intensive Beschäftigung der westlichen Philosophie mit dem Rausch und die Konzepte des Karnevalesken bei Friedrich Nietzsche und Michail Bachtin. Dieses zugleich sehr gelehrte und unwiderstehlich sympathische enzyklopädische Werk gibt der langen Geschichte des Alkohols als Trank und Gift, als Pharmakon und Katalysator einen kritischen Sinn und enthüllt veränderte Zustände als den verborgenen Faden in der Geschichte der Sensation und des westlichen kulturellen Bewusstseins.