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Beyond the Pale: The Holocaust in the North Caucasus
Als 1941 der Krieg zwischen der Sowjetunion und Deutschland ausbrach, strömten Tausende von Flüchtlingen - darunter viele Juden - aus der kriegsgeschüttelten Ukraine, der Krim und anderen Teilen Russlands in den Nordkaukasus. In der Hoffnung, Sicherheit zu finden, kamen sie in eine Region, die die Sowjets in den vorangegangenen 20 Jahren ihrer Herrschaft nur mühsam befriedet hatten. Die jüdischen Flüchtlinge befanden sich in einem besonders ungewohnten Gebiet, da der Nordkaukasus vor der Ankunft der Sowjets für Juden weitgehend tabu gewesen war und die meisten lokalen jüdischen Gemeinden entsprechend klein waren. Die Region war nicht als eine Brutstätte des traditionellen Antisemitismus bekannt. Dennoch haben die Deutschen nach der Besetzung des Nordkaukasus im Sommer und Herbst 1942 alle Juden, die sie vorfanden - mindestens 30.000 - mit Hilfe lokaler Kollaborateure ausgerottet.
Während sich Wissenschaftler auf die lokale Kollaboration während der deutschen Besatzung und auf die anschließenden sowjetischen Deportationen ganzer nordkaukasischer Volksgruppen konzentriert haben, ist die Region der Aufmerksamkeit der Holocaust-Forscher weitgehend entgangen. Der vorliegende Band, die erste Studie in Buchform, die sich ausschließlich mit dem Holocaust im Nordkaukasus befasst, schließt diese Lücke. Die Autoren präsentieren reichhaltig dokumentierte Aufsätze zu Themen wie deutsche Tötungsaktionen, Entscheidungsfindung jüdischer Flüchtlinge, lokale Kollaboration, Rettung und Erinnerung, wobei sie darauf achten, ihre Ergebnisse in den breiteren Kontext der Holocaust-, nordkaukasischen, russischen und sowjetischen Geschichte zu integrieren.
CRISPIN BROOKS ist Kuratorin des Visual History Archive der Shoah Foundation der University of Southern California. KIRIL FEFERMAN ist Dozent und Leiter des Holocaust History Center an der Universität Ariel.