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Bees, Wasps, and Weasels: Zoomorphic Slurs and the Delegitimation of Deborah and Huldah in the Babylonian Talmud
Diese Studie untersucht den zoomorphen Inhalt von Zibburta (Biene/Wespe) und Karkusta (Wiesel) - bedeutungsvolle Namen, die R.
Naḥman von b. Meg 14b Debora und Huldah, zwei bedeutenden Prophetinnen der hebräischen Bibel, gab.
Blazenka Scheuer untersucht anhand einschlägiger Texte den antiken Glauben an Bienen, Wespen und Wiesel, wobei sie eine Reihe von literarischen und visuellen Schlüsselmotiven aufzeigt, die die verschiedenen Eigenschaften dieser Tiere hervorheben. Scheuers Studie zeigt, auf welch vielfältige Weise zoomorphe Bilder als Interpretationsschlüssel sowohl bei der Entstehung der Debora- und Huldah-Geschichten in der hebräischen Bibel als auch in ihren späteren Versionen verwendet wurden. In einem ständigen Prozess der Interaktion mit ihren kulturellen Kontexten stellt dieser Zoomorphismus einen Versuch dar, die rabbinischen Vorstellungen über die Rolle der Frau in der jüdischen Tradition, aber auch über das Wesen Gottes zu definieren.
Scheuer argumentiert, dass die symbolische Assoziation von Bienen und Wieseln mit asexueller Empfängnis und Geburt die zoomorphen Verleumdungen über Debora und Huldah auch als Argument gegen die Lehre von der Jungfrauengeburt im frühen Christentum wirksam werden ließ. Durch die Betonung des grundlegenden Prozesses der ständigen Aushandlung von Traditionen und Textinterpretationen legt Scheuer die kulturell reiche und religiös konkurrierende Welt offen, in der die biblischen Texte übermittelt wurden.