
Images on the Page: A Fashion Iconography
Modebilder gibt es schon seit Hunderten von Jahren, und doch sind die Methoden, die von Wissenschaftlern zu ihrem Verständnis verwendet werden, meist historisch und beschreibend geblieben. Diese Ansätze beruhen möglicherweise auf der Annahme, dass Modebilder nur zu einem einzigen Zweck entworfen wurden: zur Darstellung eines Kleidungsstücks und der Art, wie es getragen wird.
In diesem interdisziplinären Buch schlägt Sanda Miller eine radikale Alternative zu diesen bewährten Ansätzen vor, indem sie behauptet, dass Modebilder Geschichten zu erzählen und Bedeutungen aufzudecken haben. Die von ihr entwickelte Methodik ist eine Ikonographie der Modesymbolik, die auf derselben Theorie beruht, die seit Jahrhunderten für die Kunstgeschichte von zentraler Bedeutung ist.
Indem sie Panofskys Theorie der Ikonografie auf Illustrationen aus Büchern, Zeitschriften und Modetafeln sowie auf Modefotografie und sogar auf Live-Modeveranstaltungen anwendet, deckt Miller drei Bedeutungsebenen auf: die deskriptive, die sekundäre (oder konventionelle) und die tertiäre oder "symbolische". Dabei gibt sie Antworten auf Fragen wie: Wer ist das Modell; was haben die Menschen getragen und warum; und wie haben die Menschen gelebt? Sie beweist, dass Modebilder nicht nur rein beschreibend sind, sondern auch eine große Bedeutung haben und dazu dienen können, die Gesellschaft, die Klasse, die Kultur und die Geschichte der Kleidung zu erhellen.