
U.S. - China Educational Exchange - State, Society, and Intercultural Relations, 1905-1950
U.
Die Beziehungen zwischen den USA und China wurden im zwanzigsten Jahrhundert immer wichtiger und komplexer. Während die wirtschaftlichen, politischen und militärischen Interaktionen im Laufe der Zeit zunahmen, fand die dramatischste Ausweitung im Bildungsaustausch statt, der zum stärksten Band zwischen den beiden Nationen wurde.
Bis Ende der 1940er Jahre hatten Zehntausende chinesischer und amerikanischer Studenten und Wissenschaftler den Pazifik durchquert und unauslöschliche Spuren in beiden Gesellschaften hinterlassen. Obwohl alle Austauschprogramme während des Kalten Krieges eingestellt wurden, entwickelten sich die beiden Nationen innerhalb eines Jahrzehnts nach der Wiederaufnahme der diplomatischen Beziehungen wieder zu Spitzenpartnern. Hongshan Li nähert sich den Beziehungen zwischen den USA und China aus einer einzigartigen und gewöhnlich übersehenen Perspektive und zeigt, dass sowohl die drastische Ausweitung als auch die vollständige Beendigung der Bildungsbeziehungen zwischen den beiden Nationen in der ersten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts größtenteils das Ergebnis direkter und tiefgreifender Interventionen der amerikanischen und chinesischen Regierungen waren.
Dank der Unterstützung und Zusammenarbeit der Regierungen gelang es dem Bildungsaustausch, Wissen zu verbreiten und das gegenseitige Verständnis zwischen den beiden Völkern über die Kluft der Zivilisationen hinweg zu verbessern. Die sichtbare Hand der Regierung erwies sich jedoch auch als äußerst destruktiv für die Entwicklung gesunder interkultureller Beziehungen, wenn der Bildungsaustausch lediglich als Instrument des Krisenmanagements betrachtet wurde.