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Bioart and the Vitality of Media
Bioart - Kunst, die entweder lebende Materialien (wie Bakterien oder transgene Organismen) oder traditionellere Materialien verwendet, um biotechnologische Praktiken zu kommentieren oder sogar umzugestalten - erfährt heute enorme mediale Aufmerksamkeit. Doch trotz dieser Aufmerksamkeit wird Bioart häufig missverstanden.
Bioart and the Vitality of Media ist die erste umfassende theoretische Darstellung dieser Kunstform, die sie in den Kontext von Kunstgeschichte, Laborpraxis und Medientheorie stellt. Mitchell beginnt mit einem kurzen Abriss der Geschichte der Bioart im 20. und 21.
Jahrhundert und beschreibt die künstlerischen, wissenschaftlichen und sozialen Voraussetzungen, die sie konzeptionell und technologisch möglich gemacht haben. Er veranschaulicht, wie Bioartisten Technologien und Praktiken aus der Medizin und den Biowissenschaften einsetzen, um die Beziehungen zwischen Wissenschaft, Medizin, Unternehmensinteressen und der Öffentlichkeit zu verändern.
Indem er aufzeigt, wie Bioart ein biologisches Verständnis von Medien - d.h. "Medien", verstanden als die Elemente einer Umgebung, die das Wachstum und die Entwicklung von Lebewesen fördern - mit Kommunikationsmedien verbindet, demonstriert Bioart and the Vitality of Media, wie Kunst und Biotechnologie gemeinsam unsere Vorstellungen und Praktiken der Mediation verändern.
Die Lektüre von Bioart anhand einer Reihe von Quellen, von Immanuel Kants Diskussion über Ekel über Gilles Deleuzes Theorie des Affekts bis hin zu Gilbert Simondons Konzept der "Individuation", bietet dem Leser einen neuen theoretischen Ansatz zum Verständnis von Bioart und ihrer Beziehungen zu neuen Medien und wissenschaftlichen Institutionen.