
Lebensbilder Judischer Akademikerinnen: Ausgewahlte Medizinstudentinnen an Der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universitat Bonn 1900-1938
Viele der ersten Medizinstudentinnen an der Universität Bonn stammten aus gut gebildeten jüdischen Familien. Ohne selbst ein weibliches Vorbild gehabt zu haben, schlossen die meisten von ihnen ihr Studium mit besten Examensergebnissen ab und wurden so gewissermaßen zur Vorreitergeneration auf dem akademischen Weg für die nachfolgenden Studentinnengenerationen.
Trotz des frühen beruflichen Erfolgs sah sich eine beträchtliche Anzahl dieser frühen Ärztinnen nach dem Ende des Ersten Weltkriegs mit Vorbehalten ihrer männlichen Kollegen und mit Diskriminierung bei Stellengesuchen konfrontiert. Anfang 1933 wurden sie von bestimmten ärztlichen Stellen ausgeschlossen, was später in der Verfolgung durch das NS-Regime endete. Nicht allen gelang es, Deutschland rechtzeitig zu verlassen.
Einige von ihnen begannen erfolgreich eine neue Karriere im Ausland. Keiner von ihnen hat die erlittene Ungerechtigkeit je vergessen.