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Arthropod Biology and Evolution: Molecules, Development, Morphology
Mehr als zwei Drittel aller bisher beschriebenen lebenden Organismen gehören zum Stamm der Gliederfüßer (Arthropoda).
Ihre Vielfalt, gemessen an der Zahl der Arten, geht jedoch einher mit einer erstaunlichen Vielfalt an Körperformen, Entwicklungsprozessen und Anpassungen an jeden bewohnbaren Ort der Erde, von den tiefsten Meeresabgründen bis hin zur Erdoberfläche und der Luft. Zu den Gliederfüßern (Arthropoda) gehört auch einer der modernsten und am intensivsten untersuchten Modellorganismen, die Fruchtfliege, deren Name nicht nur für immer mit der Mendelschen und der Populationsgenetik verbunden ist, sondern die in jüngster Zeit als eines der wichtigsten und am intensivsten untersuchten Modelle der Entwicklungsgenetik wieder in den Mittelpunkt gerückt ist.
Dieser Ansatz hat unser Verständnis für einige der charakteristischsten Merkmale der Gliederfüßer völlig verändert, wie z. B. die Entstehung und Entwicklung der Segmente, ihre regionale und individuelle Spezialisierung sowie die Entstehung und Entwicklung der Anhänge.
Etwa zur gleichen Zeit, als sich die Entwicklungsgenetik zum Hauptakteur bei der Entstehung der evolutionären Entwicklungsbiologie (Evo-Devo) entwickelte, stellte die molekulare Phylogenetik die traditionellen Ansichten über die Arthropoden-Phylogenie in Frage, einschließlich der Beziehungen zwischen den vier Hauptgruppen: Insekten, Krebstiere, Myriapoden und Cheliceren. In der Zwischenzeit hat die Paläontologie eine erstaunliche Anzahl ausgestorbener Formen zutage gefördert, die einerseits zu einer radikalen Revision der Arthropoden-Stammesgeschichte beigetragen haben, andererseits aber auch Beweise für eine bis dahin unerwartete Vielfalt von Gliederfüßern und gliederfüßerähnlichen Formen geliefert haben, die eine eindeutige Abgrenzung des Stammes oft in Frage stellen.