
Biotechnology and the Politics of Plants: Disciplining Time
Biotechnology and the Politics of Plants (Biotechnologie und die Politik der Pflanzen) untersucht das mysteriöse Phänomen der „Apomixis“, die Fähigkeit bestimmter Pflanzen, sich selbst zu klonen, und ihr Potenzial als revolutionäres Instrument für die Landwirtschaft und die Verbesserung der Ernährungssicherheit, das schon bald Realität sein könnte. Anhand historischer anthropologischer und ethnografischer Studien zeichnet Matt Hodges die Entwicklung des CIMMYT-Apomixis-Projekts, einer prominenten Pionierforschungsinitiative, und seine Neuerfindung als führende öffentlich-private Partnerschaft nach.
Er analysiert den rasanten historischen Übergang von gemischten Pflanzenzüchtungsansätzen des öffentlichen Sektors auf der Grundlage der Genetik zu einer modernen Ära der landwirtschaftlichen Biotechnologie und Genomik, in der öffentlich-private Partnerschaften ein führendes Format sind, und untersucht, wie der soziale Kontext der Forschung die Art und Weise, wie Wissen produziert wird, sowie das, was „unbekannt“ bleibt, prägt und die Entwicklung einer „Apomixis-Technologie“ einschränkt. Die Kapitel präsentieren einen originellen Ansatz, der von der Anthropologie der Zeit, den Wissenschafts- und Technologiestudien und dem Dialog mit den Arbeiten von Gilles Deleuze, Paul Rabinow, Hannah Arendt, Andrew Pickering und Eduardo Viveiros de Castro geprägt ist.
Hodges skizziert neuartige Wege zur Integration von Begriffen der Geschichte und des Werdens und untersucht, wie Apomixis ein alternatives Denkbild zu theoretischen Konzepten wie dem bekannten „Rhizom“ bietet. Das Buch leistet einen wertvollen Beitrag sowohl zur wachsenden sozialwissenschaftlichen Literatur über Genomik und Biotechnologie als auch zu den jüngsten anthropologischen Debatten über Zeit und Geschichte.