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Birds of Prey: Hitler's Luftwaffe, Ordinary Soldiers, and the Holocaust in Poland
Birds of Prey ist eine Mikrogeschichte der Nazi-Besetzung des polnischen Nationalparks Bialowieź a Forest.
Die Erzählung reicht von Grings palastartigem Lebensstil bis hin zum einfachen Soldaten, der vor Ort Juden, Partisanen und Zivilisten tötete. Das Buch, das vollständig auf bisher unveröffentlichten Quellen basiert, ist die Synthese von sechs Forschungsbereichen: Hitlers Luftwaffe, Jagd und Umweltgeschichte, Militärgeographie, Kolonialismus und nationalsozialistischer Lebensraum, Holocaust und der Krieg im Osten.
Durch das Verweben einer Erzählung über Hermann Gring, seinen inneren Kreis und einfache Soldaten enthüllt das Buch das Ziel der Nazis, Ostpreußen, die Region Bialystok und die Ukraine zu einer gemeinsamen Ostgrenze des großdeutschen Staates zusammenzufassen, und zeigt, wie die Luftwaffe, die deutsche Jagd und die staatliche Forstwirtschaft institutionelle Täter von Lebensraum und Völkermord waren. Bislang wurde die Luftwaffe nicht mit konkreten Völkermordtaten in Verbindung gebracht und auch nicht mit groß angelegten Tötungen von Juden, Zivilisten und Partisanen in Verbindung gebracht. Diese Lücke in der Geschichtsschreibung wurde durch die Zerstörung der Unterlagen der Luftwaffe im Jahr 1945 begünstigt.
Durch einen forensischen und mühsamen Prozess, bei dem über zwei Jahrzehnte hinweg Beweisstücke zusammengefügt wurden, und durch den Einsatz von Software für geografische Informationssysteme gelang es Philip W. Blood, zuvor undurchsichtige Berichte zu entziffern und Muster von Nazi-Gräueltaten aufzudecken.