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To the End of Revolution: The Chinese Communist Party and Tibet, 1949-1959
Der Status Tibets ist eine der umstrittensten und komplexesten Fragen in der Geschichte des modernen China. In "Bis zum Ende der Revolution" stützt sich Xiaoyuan Liu auf einen beispiellosen Zugang zu den Archiven der Kommunistischen Partei Chinas, um eine bahnbrechende Darstellung der sich entwickelnden Tibet-Politik Pekings während des kritischen ersten Jahrzehnts der Volksrepublik zu liefern.
Liu beschreibt detailliert Pekings übergreifende Strategie gegenüber Tibet, der letzten Grenze, die die kommunistische Revolution erreichen konnte. Er analysiert, wie Chinas neue Führer auf das Erbe der Qing und der Nationalisten zurückgriffen, als sie versuchten, ein von ihren Vorgängern geerbtes Problem zu lösen. Obwohl Peking anerkannte, dass Tibet aufgrund seiner Religion, ethnischen Zugehörigkeit und geografischen Lage eine Sonderstellung einnahm, trieb es die sozialistische Revolution eifrig voran, während es sich gleichzeitig wachsam gegen reale und vermeintliche Feinde absicherte. Peking versuchte, den lokalen Widerstand abzuwarten, bevor es sich Ende der 1950er Jahre entschloss, den tibetischen Widerstand rücksichtslos zu zerschlagen, und integrierte Tibet schließlich in sein soziopolitisches System. Die internationalen und nationalen Auswirkungen sind jedoch bis heute zu spüren.
Liu bietet neue Einblicke in die Beziehungen der Kommunistischen Partei Chinas zum Dalai Lama, in die ethnischen Aufstände auf der riesigen tibetischen Hochebene und in die Niederschlagung des Lhasa-Aufstandes 1959. Indem er Pekings Vorgehen gegenüber Tibet in den Kontext der Behandlung ethnischer Minderheiten durch die Kommunistische Partei und Chinas allgemeiner Innen- und Außenpolitik im frühen Kalten Krieg stellt, ist „Bis zum Ende der Revolution“ die bisher detaillierteste Darstellung des chinesischen Denkens und Handelns in Bezug auf Tibet in den 1950er Jahren.