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Are You Willing to Die for the Cause?
Ein tiefes Eintauchen in eine umstrittene und dramatische Periode der kanadischen Geschichte - der Aufstieg einer militanten Separatistengruppe, deren Auswirkungen noch heute nachhallen.
Es begann 1963, als ein Dutzend Briefkästen in einem wohlhabenden Viertel von Montreal durch selbstgebastelte Bomben in die Luft gesprengt wurden. Im folgenden Jahr wurde tief in den Wäldern ein Guerilla-Lager eingerichtet, in dem angehende Soldaten für den bewaffneten Aufstand trainierten. 1966 warfen zwei Gymnasiasten Bomben in Fabriken und verursachten Todesopfer. Was steckte hinter diesen konzertierten, oft stümperhaften Terroranschlägen, und wie konnten sie fast acht Jahre lang andauern?
In Are You Willing to Die for the Cause? räumt der in Québec geborene Karikaturist Chris Oliveros mit den weit verbreiteten falschen Vorstellungen über die Entstehung und die frühen Jahre einer Bewegung auf, die zwar inzwischen erloschen ist, aber immer noch die Herzen und Köpfe der Bürger von Québec und die kanadische Politik fest im Griff hat. Es gibt in der Geschichte Quebecs keine brisanteren Initialen als FLQ - die Front de libration du Qubec (oder, auf Englisch, die Befreiungsfront von Quebec). Das ursprüngliche Ziel dieser sozialistischen Bewegung war der Kampf für die Arbeitnehmerrechte der französischen Bevölkerungsmehrheit, die ihre Rechte von den englischen Bossen mit Füßen getreten sahen. Ziel war es, die Provinz mit Hilfe einer gewaltsamen Revolution von der englischen Unterdrückung zu befreien.
Anhand von Dutzenden obskurer und längst vergessener Quellen webt Oliveros geschickt eine komische mündliche Geschichte, in der die Aktivisten, Arbeitgeber, Politiker und Sekretäre die Abfolge der Ereignisse zusammensetzen. Manchmal humorvoll, manchmal dramatisch und immer informativ, wirft Are You Willing to Die for the Cause? ein Licht darauf, wie wenig es braucht, um Widerspruch zu organisieren und wem die Menschen vertrauen, um die Regierung zu stürzen.