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Blind Maps and Blue Dots: The Blurring of the Producer-User Divide in the Production of Visual Information
Über die sich immer weiter auflösende Unterscheidung zwischen denjenigen, die digitale Daten produzieren, denjenigen, die ihre Visualisierung entwerfen, und denjenigen, die sie als eine neue Form der Kartografie nutzen
Die Erstellung von Karten ist seit der Antike ein wesentlicher Bestandteil der menschlichen Entwicklung: Durch die Kunst der Kartografie konnten die Menschen geografische Erkundungen aufzeichnen und räumliche Informationen in Bezug auf sich selbst und das Land um sie herum vermitteln, wobei sie feste Punkte und gelebte Erfahrungen als Referenzen nutzten. Im digitalen Zeitalter sind Karten ebenso geeignet, die Beziehungen zwischen einzelnen Nutzern und amorphen Daten zu vermitteln, wie sie die Beziehungen zwischen Menschen und den Sternen und Planeten über ihnen darstellen. Blind Maps and Blue Dots untersucht die Auswirkungen des allgegenwärtigen Computers auf das heutige Verständnis von Datenvisualisierung und Grafikdesign, bei dem die Grenzen zwischen Produzenten und Nutzern von Karten zunehmend verschwimmen.
Dieser Text ist um drei zeitgenössische Kartenerstellungspraktiken herum aufgebaut: Die Standortfunktion von Google Maps, die als Blauer Punkt bezeichnet wird; eine globale Karte, die die körperliche Aktivität der Nutzer der Fitness-App Strava anzeigt; und die Kartenserie „Situation in Syria“, eine regelmäßig aktualisierte Karte des Syrienkonflikts, die von einem Amsterdamer Teenager entworfen wurde. Wie jeder andere Bereich muss sich auch das Grafikdesign weiterentwickeln, um die moderne Welt und die Bedürfnisse der Menschen widerzuspiegeln. Blind Maps and Blue Dots bietet einen neuen Ansatz, der die Aufhebung der binären Trennung zwischen Hersteller und Nutzer anerkennt und sogar fördert.