Blut und Diamanten: Deutschlands imperiale Ambitionen in Afrika

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Blut und Diamanten: Deutschlands imperiale Ambitionen in Afrika (Steven Press)

Leserbewertungen

Zusammenfassung:

The Struggle for Forbidden Diamonds (Der Kampf um die verbotenen Diamanten) ist eine wissenschaftlich fundierte Untersuchung der Beziehungen zwischen Siedlerkolonialisten, indigenen Völkern und dem Diamantenabbau im südlichen Afrika mit Schwerpunkt auf deutschen Interessen. Es stützt sich auf umfangreiche Archivrecherchen und bietet Einblicke in finanzielle und politische Dimensionen, leidet jedoch unter einem unglücklichen Titel, der die Hauptthemen falsch wiedergibt.

Vorteile:

Wertvoller wissenschaftlicher Beitrag, fundiert in der Archivforschung, anregend und leicht zu lesen, gut gegliederte Kapitel zum leichten Nachschlagen.

Nachteile:

Der Titel wird als unglücklich und irreführend angesehen, da er einen Fokus auf Blutdiamanten suggeriert, der nicht der Hauptschwerpunkt des Buches ist.

(basierend auf 2 Leserbewertungen)

Originaltitel:

Blood and Diamonds: Germany's Imperial Ambitions in Africa

Inhalt des Buches:

Diamanten waren lange Zeit blutig. Eine neue Geschichte zeigt, wie Deutschlands skrupelloses afrikanisches Imperium Diamantringe in die Vitrinen des amerikanischen Einzelhandels brachte - auf Kosten afrikanischer Menschenleben.

Seit den späten 1990er Jahren setzen sich Aktivisten dafür ein, "Konfliktdiamanten" aus Schmuckgeschäften und Kaufhäusern zu entfernen. Aber auch wenn das Problem der Konfliktdiamanten - Edelsteine, die in Kriegsgebieten gewonnen werden - erst kürzlich Aufmerksamkeit erregt hat, ist es nicht neu. Auch sind Konfliktdiamanten keine Ausnahme in einer ansonsten ehrlichen Branche. Das moderne Diamantengeschäft, so zeigt Steven Press, verdankt seine Ursprünge den imperialen Kriegen und ist nie von seinem Erbe der Ausbeutung losgekommen.

In Blood and Diamonds zeichnet Press die Wechselwirkung zwischen dem Massenmarkt für Diamanten und der deutschen Kolonialherrschaft in Afrika nach. Ab den 1880er Jahren machten die Deutschen in Südwestafrika Jagd auf Diamanten. In den folgenden Jahrzehnten führten die Deutschen brutale Kriege, um die Kontrolle über das Gebiet zu erlangen, die im Völkermord an den Herero und Nama und in der Ausbeutung riesiger Bodenschätze gipfelten. Press folgt dem Weg der Diamanten vom Sand der Namib-Wüste bis zu den Ministerien und Vorstandsetagen der Unternehmen in Berlin und London und weiter zu den Ladentheken in New York und Chicago. Während Afrikaner unter furchtbaren Bedingungen arbeiteten und eine nie dagewesene Menge an Diamanten förderten, hielten die europäischen Kartelle die Illusion aufrecht, dass die Steine knapp seien, was den aufkommenden US-Markt für Diamant-Verlobungsringe ankurbelte. Von der Werbung davon überzeugt, dass Diamanten sowohl wertvoll als auch romantisch bedeutsam sind, finanzierten die amerikanischen Käufer unwissentlich die deutschen imperialen Ambitionen bis in die Zeit der Weltkriege.

Inmitten des heutigen globalen Rausches des Massenkonsums bietet die Geschichte von Press eine beunruhigende Erinnerung daran, dass billiger Luxus oft auf einer Allianz zwischen Unternehmensmacht und staatlicher Gewalt beruht.

Weitere Daten des Buches:

ISBN:9780674916494
Autor:
Verlag:
Einband:Hardcover
Erscheinungsjahr:2021
Seitenzahl:352

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