Bewertung:

Groundscratchers ist eine Sammlung von Kurzgeschichten von Welch, die den Leser durch ihren zugänglichen und doch gelehrten Stil, ihre reiche Bildsprache und ihren Humor fesselt und gleichzeitig persönliche und gesellschaftliche Probleme thematisiert.
Vorteile:Die Sammlung ist fachmännisch aufbereitet und enthält dichte Bilder und Anspielungen, bietet Humor, einprägsame Szenen und Wendungen und sorgt für eine tiefe emotionale Bindung zu den Charakteren trotz ihrer kurzen Auftritte.
Nachteile:Einige Geschichten sind absichtlich unbequem oder herausfordernd, was vielleicht nicht alle Leser anspricht.
(basierend auf 2 Leserbewertungen)
Groundscratchers
Belletristik. Kurzgeschichten.
Die Figuren in GROUNDSCRATCHERS sind nicht immer gute Vorbilder. Sie haben Geheimnisse, geben sich kleinlichen Impulsen hin und lassen sich allzu oft von ihrem Stolz davon abhalten, das Mitgefühl zu geben oder zu empfangen, das ihr Leben verbessern könnte. Aber sie bleiben sympathisch, weil sie sich bemühen, ihre Handlungen ehrlich zu sehen, auch wenn diese Erkenntnis nicht alle Verluste ungeschehen machen kann, die sie erlitten haben.
Gabriel Welsch schildert ihre Geschichten mit unerbittlicher Klarheit, aber auch mit einer Zärtlichkeit, die zumindest die Möglichkeit der Wiedergutmachung bejaht. Jeder Satz ist eine handwerkliche Freude, eine lyrische Sprache, die diese Erzählwelten nicht beschreibt, sondern sie zum Leben erweckt.
Ich kann nicht sagen, was abstrakt betrachtet ein großes belletristisches Werk ausmacht, aber ich weiß, dass Welschs Figuren sich für mich realer anfühlen als viele Menschen aus Fleisch und Blut. GROUNDSCATCHERS ist eine bemerkenswerte Leistung, die über zwei Jahrzehnte hinweg entstanden ist, eine Sammlung, die sowohl bescheiden als auch intensiv ist und in der selbst die leisesten Gespräche zur Offenbarung einladen.