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Bollywood's India: A Public Fantasy
Bollywood ist Indiens beliebtestes Unterhaltungsmedium und eine der stärksten sozialen Kräfte des Landes. Seine Blockbuster stellen Ideen zur Staatsbildung in Frage, fangen die verstreuten Ängste der Nation ein und erzeugen öffentliche Fantasien darüber, was "Indien" ausmacht.
Bollywood's India, geschrieben von einem preisgekrönten Wissenschaftler der Populärkultur und der postkolonialen Moderne, analysiert die Rolle der populärsten Blockbuster des Kinos bei der Entstehung, Auflösung und Neugestaltung des modernen Indien. Mit schillernder interpretatorischer Virtuosität liefert Priya Joshi eine interdisziplinäre Darstellung des populären Kinos als einen Raum, der Politik und Modernität für seine Zuschauer filtert. Themen wie Verbrechen und Strafe, Familie und Individualität, Selbstjustiz und Gemeinschaft fangen die diffusen Bestrebungen einer sich entwickelnden Nation ein.
Joshi nutzt die turbulenten 1970er Jahre in Indien als Interpretationsobjektiv und zeigt die soziale Arbeit des Kinos über Jahrzehnte hinweg auf, in denen der Niedergang der Studios, der Aufstieg des Genres der Multistar-Filme und die Ankunft von Unternehmenskapital und neuen Medienplattformen stattfanden. In elegant ausgearbeiteten Studien zu ikonischen und weniger bekannten Filmen wie Awara (1951), Ab Dilli Dur Nahin (1957), Deewaar (1975), Sholay (1975), Dil Se (1998), A Wednesday (2008) und 3 Idiots (2009) vermittelt Joshi auf eindrucksvolle Weise das Vergnügen und die Politik der Bollywood-Blockbuster.