Bewertung:

Das Buch kritisiert den Mythos des Individualismus und des „amerikanischen Traums“ und argumentiert für die Bedeutung der gegenseitigen Abhängigkeit beim Erreichen von Erfolg. Es untersucht verschiedene gesellschaftliche und historische Faktoren, die sich auf die wirtschaftliche Mobilität auswirken, und stellt die Vorstellung vom selbstgemachten Erfolg in Frage, indem es ererbte Vorteile und systembedingte Ungleichheiten hervorhebt.
Vorteile:Das Buch wird für seinen wortgewandten Schreibstil, die gründliche Recherche und die zum Nachdenken anregende Analyse der Mythen um Individualismus und den amerikanischen Traum gelobt. Es wird für seine fesselnden Geschichten und seine Kulturkritik gelobt, die ein Plädoyer für Gemeinschaft und gegenseitige Abhängigkeit als Alternativen zur Bootstrap-Mentalität darstellt. Viele Rezensenten halten es für eine wichtige Lektüre, die Aufschluss darüber gibt, warum es viele Amerikaner trotz harter Arbeit schwer haben.
Nachteile:Kritiker heben eine wahrgenommene politische Voreingenommenheit in den Argumenten des Autors hervor und meinen, dass er bestimmte Ideologien unverhältnismäßig stark begünstigt, während er individuelle Entschlossenheit und Erfolg außer Acht lässt. Einige finden den Text zu repetitiv oder zu detailliert, um zu stören, und andere argumentieren, dass die Argumentation des Autors fehlerhaft ist oder die persönliche Verantwortung zu sehr vernachlässigt. In einigen Rezensionen wird das Fehlen einer Diskussion über Gemeinschaftsbewegungen bemängelt und die Schlussfolgerungen des Autors werden als vereinfachend oder extrem bezeichnet.
(basierend auf 15 Leserbewertungen)
Bootstrapped: Liberating Ourselves from the American Dream
Ein schonungsloser, prägnanter und doch letztlich hoffnungsvoller Blick darauf, wie wir die amerikanische Besessenheit von der Selbstständigkeit ablegen können, die uns weniger gesund, weniger sicher und weniger erfüllt gemacht hat.
Das Versprechen, dass man sich "an den eigenen Stiefeln hochziehen" kann, ist ein zentraler Bestandteil der Geschichte des amerikanischen Traums. Es ist der Glaube, dass man, wenn man hart arbeitet und sich auf seine eigenen Ressourcen verlässt, letztendlich erfolgreich sein wird. Wir haben jedoch immer wieder gesehen, dass dieser grundlegende Mythos mit seiner Betonung auf individueller Entschlossenheit, brüchiger Autarkie und persönlicher Leistung uns nicht hilft. Stattdessen werden wir, während die Einkommensungleichheit um uns herum zunimmt, mit Scham und Selbstvorwürfen für unseren Zustand konfrontiert.
Die renommierte Journalistin Alissa Quart vertritt die Ansicht, dass der Kern unseres Leidens ein Do-it-yourself-Ethos ist, der falsche Glaube an unsere eigene Unabhängigkeit und die Überzeugung, dass wir uns allein auf uns selbst verlassen müssen. Anhand einer Reihe von Wahnvorstellungen und halben Lösungen - von "Grit" über die falsche Horatio-Alger-Geschichte bis hin zum Aufstieg von GoFundMe - zeigt Quart, wie wir von soliden Sozialprogrammen, die die Ursachen unserer Probleme angehen würden, abgelenkt wurden. In der Zwischenzeit wurde die Verantwortung für das Überleben auf den Rücken der einfachen Leute verlagert, wodurch Generationen mit Schulden belastet wurden, anstatt das soziale Sicherheitsnetz zu schaffen, das wir so dringend brauchen.
Aufschlussreich, scharf argumentiert und geprägt von Quarts lebendigem Schreibstil und tiefgründigen Berichten, ist Bootstrapped für Fans von Evicted und Nickel and Dimed eine kraftvolle Untersuchung dessen, was uns auf gesellschaftlicher Ebene plagt, und ein Plan, wie wir uns von diesen selbstzerstörerischen Narrativen befreien können.