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Bad Astrocyte
In Bad Astrocyte fragt Cameron Morse: „Bin ich lebendig / in diesem Konfekt / namens Krebs? „Die Krankheit überschattet nicht nur, sie verändert auch das Bewusstsein des Dichters, denn „ein Krebs, der / im Gehirn beginnt / wird zum Synonym / für das Gehirn“.
So ist es nicht verwunderlich, dass Morse zwar minutiös über sein Überleben berichtet, aber keinen direkten Patientenbericht verfasst. Stattdessen liefert der Dichter schrittweise Bruchstücke von Ängsten, Anekdoten und klinischen Fakten, die sich zu glitzernden Versfragmenten verdichten.
Das Publikum ist aufgefordert, nicht über vorgefertigte oder triumphale Antworten nachzudenken, sondern über unpunzierte Sätze, die miteinander verschmelzen und aufeinanderprallen, nur durch Sternchen getrennt. Der Effekt ist ebenso verwirrend wie verblüffend.