
Brazil's Revolution in Commerce: Creating Consumer Capitalism in the American Century
James P. Woodards Geschichte des Konsumkapitalismus in Brasilien, dem heute fünftbevölkerungsreichsten Land der Welt, ist zugleich meisterhaft, intim und tiefgründig genug, um als Geschichte des modernen Brasiliens selbst zu dienen.
Es erzählt, wie sich im Laufe des zwanzigsten Jahrhunderts eine neue wirtschaftliche Perspektive durchsetzte, als die Vereinigten Staaten zum wichtigsten Handelspartner Brasiliens und zum Geschmacksträger seiner besser betuchten Bürger wurden. In der kulturellen Verflechtung mit den Vereinigten Staaten sahen die Brasilianer, wie Chevrolets und Fords die Pferdekutschen ablösten, wie die Eisenbahn der Manie nach billigen Autostraßen wich und wie das Gewebe des Alltagslebens neu gewoben wurde, als der Handel bis in die tiefsten Sphären des Familienlebens vordrang. Die Vereinigten Staaten spielten bei diesem wirtschaftlichen Wandel eine große Rolle, aber die amerikanische Konsumkultur wurde den Brasilianern nicht einfach aufgezwungen.
In den siebziger Jahren hatten viele Elemente, die einst als amerikanisch galten, ihre exotischen Spuren verloren und waren brasilianisch geworden, und dieser Prozess verdeutlicht, wie die Kultur des Konsumkapitalismus zu einem wahrhaft transnationalen und globalisierten Phänomen wurde. Diese kommerzielle und kulturelle Wende ist die große unerzählte Geschichte des zwanzigsten Jahrhunderts in Brasilien und ein Schlüssel zu seinem einundzwanzigsten.