
Brichah: (Hebrew for Escape or Flight)
Die jüdischen Überlebenden der Shoah waren traumatisiert. Die osteuropäischen Juden sahen, was mit ihren Familien geschah, und beschlossen, in den deutschen und österreichischen Arbeits- oder Konzentrationslagern zu bleiben, die nun von der UNRRA unterhalten wurden.
Sogar die polnischen Juden, die während des Krieges in Russland lebten, beschlossen, nicht nach Polen zurückzukehren, sondern ihre Wanderschaft fortzusetzen. Sie packten kaum ihre Koffer aus. Die Angst um ihr Leben machte sie unruhig.
Fast täglich kam es zu antijüdischen Übergriffen.
Juden wurden in den Städten, in Dörfern, auf den Straßen und sogar in den Zügen ermordet. Nur über große Ereignisse oder Pogrome wie die in Krakau oder Tarnow wurde kaum berichtet.
Aber die Informationen gingen von Ohr zu Ohr. Angst wurde zum geflügelten Wort für die Juden in Osteuropa, insbesondere in Polen, Ungarn, der Slowakei, Rumänien und der Ukraine. Einige Juden beschlossen, die Sache selbst in die Hand zu nehmen und sich an die Grenzen zu begeben, wo sie von Mitgliedern der Organisation "Brichah" (Flucht auf Hebräisch) beim Grenzübertritt unterstützt wurden.
Was als Rinnsal begann, wurde bald zu einer Flut. Etwa 250 000 jüdische Überlebende verließen Osteuropa und landeten in den D.P.-Lagern (Displaced Persons Camps) in Deutschland, Österreich und Italien. Die meisten von ihnen hofften, trotz des britischen Widerstands Palästina zu erreichen.
Schließlich gab Großbritannien nach und verließ Palästina. Der Staat Israel wurde gegründet und die meisten der jüdischen Flüchtlinge segelten nach Israel.
Die jüdischen D.P.-Lager verschwanden auf Nimmerwiedersehen. Dies ist die Geschichte dieses Exodus von Europa nach Eretz-Jesrael.