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Letters of the Law: Race and the Fantasy of Colorblindness in American Law
Eines der charakteristischen Merkmale der Vereinigten Staaten nach der Einführung der Bürgerrechte ist die Herrschaft der Farbenblindheit über nationale Gespräche über Ethnie und Recht. Aber wie genau sollten wir diesen Begriff der Farbenblindheit angesichts der anhaltenden Rassenhierarchie in der amerikanischen Gesellschaft verstehen? In Letters of the Law argumentiert Sora Y.
Han, dass die Farbenblindheit eine grundlegende Rechtsvorstellung ist, die nicht nur individuelle und kollektive Vorstellungen von Ethnie prägt, sondern auch die Vorstellungskraft der amerikanischen Rechtsauslegung strukturiert. Han entwickelt eine Kritik der Farbenblindheit, indem sie die zentralen Rechtsgrundsätze zu Rechtsstaatlichkeit, Staatsbürgerschaft, Gleichheit, Strafe und individueller Freiheit dekonstruiert, um aufzuzeigen, wie die Rassensklaverei und der fortwährende Kampf um ihre Abschaffung das Gesetz weiterhin in seiner Abhängigkeit von der Fantasie der Farbenblindheit verfolgen. Letters of the Law bietet höchst originelle Lesarten von ikonischen Fällen des Obersten Gerichtshofs zur Rassenungleichheit - von der japanischen Internierung bis zu Affirmative Action, von der Polizeiarbeit bis zu den Rechten von Gefangenen, von der Jim Crow Segregation bis zur sexuellen Freiheit.
Hans Analyse eröffnet dem Leser neue Perspektiven auf viele drängende soziale Fragen unserer Zeit, darunter Masseninhaftierungen, Segregation im Bildungswesen, staatliche Eingriffe in die Privatsphäre und neoliberale Investitionen in die Staatsbürgerschaft. Noch wichtiger ist jedoch, dass Han die Leser dazu anregt, darüber nachzudenken, wie die vielfältigen Hinterlassenschaften der Bürgerrechtsreformen, die im amerikanischen Recht archiviert sind, zu einer heterogenen Praxis des schwarzen Freiheitskampfes umgeschrieben werden können.