
Letters from the Pillar Apostles: The Formation of the Catholic Epistles as a Canonical Collection
Anstatt die katholischen Briefe isoliert zu lesen und die individuelle historische Situation jedes einzelnen Briefes als den einzigen, entscheidenden Kontext für ihre Interpretation zu verstehen, argumentiert Letters from the Pillar Apostles, dass ein angemessenes Verständnis dieser sieben Briefe auch ihre Sammlung und Platzierung innerhalb des neutestamentlichen Kanons berücksichtigen muss.
Dem Urteil eines Großteils der historisch-kritischen Analyse des Neuen Testaments, dass das Konzept des Kanons die Bedeutung dieser Texte verschleiert, wird widersprochen: Der kanonische Prozess, durch den die Texte verfasst, redigiert, gesammelt, geordnet und in einer endgültigen kanonischen Form fixiert wurden, stellt einen notwendigen Interpretationskontext für diese sieben Briefe dar. In dieser Studie wird argumentiert, dass es durch die Rezeptionsgeschichte und die paratextuellen und kompositorischen Belege möglich ist, ein „Sammlungsbewusstsein“ innerhalb der katholischen Briefe zu erkennen; als solches sollten sie als eine absichtliche, diskrete kanonische Untersammlung von Texten innerhalb des Neuen Testaments gelesen und interpretiert werden.
Darüber hinaus ist ein solches „Sammlungsbewusstsein“ weder anachronistisch für die Bedeutung der Briefe noch antagonistisch für ihre Komposition, sondern eröffnet neue Interpretationstiefen, die in Briefe der Säulenapostel scharfsinnig dargestellt werden.