Bewertung:

Die Rezensionen zu „Letters Like the Day“ von Jennifer Sinor heben die künstlerische und intellektuelle Tiefe des Buches hervor und betonen die Verbindung zwischen dem Schreiben der Autorin und den Briefen von Georgia O'Keeffe. Die Leser schätzen Sinors exquisite Prosa, ihre aufschlussreiche Erforschung von O'Keeffes Leben anhand ihrer Korrespondenz und die emotionalen und historischen Schichten, die in den Essays eingebettet sind. Das Buch wird sowohl als Memoiren als auch als durchdachte Künstlerbiografie gelobt und bietet ein reichhaltiges Leseerlebnis, das viele gerne wieder aufgreifen.
Vorteile:Der exquisite Schreibstil, die tiefgründige und aussagekräftige Erforschung von O'Keeffes Briefen, der fesselnde und persönliche Erzählstil, die geschickte Verflechtung von persönlichen Erfahrungen mit dem historischen Kontext und die üppige Metaphorik und Bildsprache.
Nachteile:Einige Leser könnten das Essay-Format als etwas zerstreut empfinden, da jeder Essay für sich steht, was einer kontinuierlichen Erzählung abträglich sein könnte.
(basierend auf 9 Leserbewertungen)
Letters Like the Day: On Reading Georgia O'Keeffe
Georgia O'Keeffe misstraute den Worten.
Sie bezeichnete die Farbe als ihre Sprache. Dennoch schrieb die große amerikanische Malerin im Laufe ihres langen Lebens Tausende von Briefen - allein zwischen ihr und ihrem Mann Alfred Stieglitz sind mehr als zweitausend erhalten.
Jennifer Sinor würdigt in Letters Like the Day O'Keeffe, ihre modernistischen Landschaften und vor allem den Wert des Briefeschreibens. In der Korrespondenz der Malerin finden wir eine Intimität mit Worten, die ihr ganz eigen ist. Ausgehend von ihren Briefen experimentiert Sinor mit den Grenzen der Sprache und nutzt dabei dieselbe Ästhetik, die auch O'Keeffes Kunst prägte.
Durch Vergrößerung, Beschneidung und Gegenüberstellung - Markenzeichen der Moderne - erforscht Sinor die größeren Wahrheiten, die im Mittelpunkt von O'Keeffes Werk stehen: wie wir sehen, erfassen und erschaffen. Letters Like the Day verfolgt die höchste Funktion der Kunst - das eigene Medium an den Rand zu bringen und dann darüber hinaus zu gehen.